Der Marcobrunnen befindet sich auf der Gemarkungsgrenze zwischen Erbach und Hattenheim. Verschiedene Quellen belegen vor 1200 bzw. im 13. Jahrhundert den Brunnen mit der Bezeichnung „markenburn(en)“. Im Laufe der Jahrhunderte werden weitere Bezeichnungen bekannt, darunter „an marckeborn“ (1429), „Im Marcoborn“ und „zu marckobronn“ (1699) und „Im Marcobrunn“ (1727). Die Herkunft des Namens lässt sich auf den Standort und das altdeutsche Wort „Marka“ für Grenze zurückführen. Der Marcobrunnen ist namengebend für die Weinlage Marcobrunn, eine der bekanntesten Rheingauer Lagen.
Die Quelleneinfassung des Brunnens ist im Stil des Klassizismus gestaltet und soll wohl um 1811 entstanden sein. Das Jahr 1811 gilt als berühmtes Weinjahr, da die Weine aus diesem Jahrgang von herausragender Qualität waren. Der Standort des Marcobrunnen war damals nahe dem Rheinufer. Die davor gelegene Langwerther Aue ist später verlandet und wurde im Zuge der Rheinregulierung mit dem Ufer verbunden.
Der Brunnen mit der Quelleneinfassung ist als halbrunde Nische in der Weinbergsmauer an der Landstraße eingelassen. Die Nische ist mit vier kannelierten, gebälktragenden Pilastern aus Sandstein gestaltet. Die Inschrift „MARCOBRUNNEN GEMARKUNG ERBACH“ der Erbacher Bevölkerung veranlasste die Hattenheimer dazu, auf ihrer Seite ebenfalls eine Inschrift einzufassen. Darauf steht „So ist es richtig und so soll es sein. Für Erbach das Wasser und für Hattenheim den Wein“.
(Madeleine Weyand, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2020)
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