Die Mühle existierte nachweislich bereits vor 1656. Das Mühlengelände wurde in diesem Jahr der adligen Familie von der Ehren durch den Abt der Abtei Brauweiler abgekauft. Die Kornmühle wurde auf einem dichten Pfahlrost neu errichtet und durch eine Ölmühle ergänzt. Nach der Säkularisation (nach 1801/05) wurde die Mühle vom Müller der nahe gelegenen Windmühle mit bewirtschaftet.
Die Abtsmühle war eine von sieben nachweisbaren Wassermühlen entlang des Pulheimer Baches (Abbildung 2), war jedoch die einzige, die nicht am Bach, sondern an einem kleinen Quellast lag. Das Quellwasser wurde, wie historische Karten zeigen (Abbildung 3), in einem Vorratsteich gesammelt und bei Bedarf über das oberschlägige Mühlrad geführt. Wie der Ausschnitt aus der Tranchotkarte erkennen lässt, bestimmten vor 200 Jahren mehrere Fisch- und Mühlenteiche das Landschaftsbild zwischen Sinthern und Glessen, die heute ausnahmlos verschwunden sind.
Die Teiche am Abtsmühlengraben wurden abgelassen, nachdem durch einen Blitzeinschlag die Mühle im Jahre 1886 abbrannte und der Standort aufgegeben wurde. In der Karte von 1893 (Abbildung 4) sind lediglich noch Damm- und Gebäudereste zu erkennen. Auch die Fischteiche, die am Keuschenbroichgraben lagen, waren bereits aufgegeben. Entstanden ist ein kleines Feuchtgebiet im ehemaligen Teichgrund (Abbildung 5).
An die ehemalige Mühle erinnern ein Straßennamen (Abbildung 6) und wenige Mühlsteine an der Eingangstreppe zum Garten des Breuershofes (Abbildung 7).
(Reinhard Zeese, L.E.B. & Partner, 2020)
Internet
www.rmdz.de: Mühlen am Pulheimer Bach (abgerufen am 13.12.2019)
www.rmdz.de: Dokumentation der Muehlen am Pulheimer Bach (abgerufen am 13.12.2019)
www.erlebnispfad-pulheimer-bach.de: Pulheimer Bach Mühlen (abgerufen am 13.12.2019)