Aufgrund der strategischen Lage an zwei großen Aufmarschstraßen (die heutigen Bundesstraßen B 257 und B 410), wurde Kelberg am 27.12.1944 und 16.1.1945 ein Ziel alliierter Bomber. Vor allem der Luftangriff vom 16. Januar 1945, einem Sonntag, war verheerend. Der Ort wurde um die Mittagszeit bei strahlendem Wetter von 36 alliierten Jagdbombern angegriffen. In kurzer Zeit zerstörten 200 bis 300 Bomben zwei Drittel des Dorfes. 17 Zivilisten und noch mehr Soldaten kamen ums Leben. Die Ursache des Luftangriffes war, dass erst am Vortag größere Truppeneinheiten (Panzer, Artillerie, Infanterie) in Kelberg Quartier bezogen hatten. Dies wurde bei alliierten Aufklärungsflügen registriert.
Die Folgen des Luftangriffes waren verheerend und der Schock saß tief. In der Pfarrchronik heißt es: „Kelberg ist im Herzen zerstört, ein furchtbarer Anblick. [...] Die Bevölkerung streift in den Wäldern umher oder sitzt in Höhlen und schlechten Bunkern“. Das Ortszentrum um den Marktplatz, der Bonner und Mayener Straße glich einem Trümmerfeld (die Geometrie zeigt in etwa die zerstörte Fläche des Ortskerns von Kelberg an). Viele Häuser, die Pfarrkirche (vor allem deren Chor) sowie die Schule waren zerstört bzw. schwer beschädigt. Die Verletzten und Toten wurden mühselig aus den Trümmern geborgen.
Die getöteten Zivilisten wurden auf dem Friedhof in Kelberg beigesetzt und die Soldaten wurden neben der alten Wallfahrtskapelle auf dem Schwarzenberg begraben. Ein Gedenkstein auf dem Marktplatz erinnert heute als Mahnmal an die Opfer des Bombenangriffs. Im Abstand von fünf Jahren, zuletzt am 16. Januar 2020, wird eine Gedenkveranstaltung durchgeführt (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Stationen 1, 2 und 3, 46).
(Peter Burggraaff, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2020)
Literatur
Bales, Ute (2016)
Kamillenblumen. Roman aus der Eifel. (Edition Schrittmacher Band 15, 6. überarbeitete Auflage.) Zell/Mosel.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter (2008)
Die Erweiterung der Geschichtsstraße Kelberg. In: Landkreis Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 2009, S. 193-198. Daun.
Molitor, Hermann (2000)
Das Kelberger Land - Aus alten Zeiten und jungen Tagen. S. 67-69, Daun (2. erweiterte Auflage).
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