Der 1450 erstmals urkundlich erwähnte Broichhof wurde in der bis etwa 1850 traditionellen Fachwerkbauweise der Region errichtet und erfuhr mehrere Umbauten, wie man aus dem Vergleich verschiedener Unterlagen erschließen kann (zum Beispiel Abbildung 2: Postkarte von 1910; Abbildung 3: Aufnahme von 2008).
Das Fachwerk an der Ostseite des Wohngebäudes hat dabei die geringsten Veränderungen erfahren. Die Ständerwand mit ausgeprägtem Schwellenkranz und das Fensterformat im ersten Stock entsprechen noch dem Original aus dem 18. Jahrhundert.
Der Broichhof ist bereits in der Karte der Rheinlande (sogenannte Tranchot-Karte von 1807/08) aus der Zeit der napoleonischen Herrschaft dargestellt. An seiner Nordseite floss damals der Bach. Nach drei Seiten war er von einem Wassergraben umschlossen, an dessen Stelle Ende des 19. Jahrhunderts ein Teich getreten war (Abbildung 4). Heute fließt der Bach südlich durch das Grundstück.
Der Name „Broichhof“ und die Lage des Hofes lassen erkennen, dass er in einem „Bruch“, das heißt, in der immer wieder durch Überschwemmungen beeinflussten Bachaue gebaut worden war. Diese Lage und der ehemalige Wassergraben sind ungewöhnlich für einen Bauernhof. Schriftliche Quellen zur ehemaligen Nutzung sind nicht bekannt. Auch eine ehemalige Mühlennutzung ist nicht nachweisbar. Die erste urkundlich belegte Mühle am Bach lag etwa 400 Meter weiter talab. In Abbildung 4 (südwestlich des G von Glessen) sind Mühlensignatur und Mühlenteich der ehemaligen Glessener Mühle zu sehen, an die heute der Straßenname „Am Mühlenteich“ erinnert.
Baudenkmal
Das Objekt Broichhof in Glessen ist mit der Nr. 183 seit 7. November 1994 ein eingetragenes Baudenkmal (de.wikipedia.org).
(Reinhard Zeese, L.E.B. & Partner, 2020)
Internet
erlebnispfad-pulheimer-bach.de: Erlebnispfad Pulheimer Bach (abgerufen 17.02.2020)
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Glessen (abgerufen 21.01.2020)