Fischteiche in Glessen

Erzählstation 4a des Wassererlebnispfades Pulheimer Bach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bergheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 48,2″ N: 6° 44′ 40,73″ O 50,96339°N: 6,74465°O
Koordinate UTM 32.341.626,80 m: 5.648.175,40 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.552.356,99 m: 5.647.837,89 m
  • Abbildung 1: Damm eines historischen Fischteiches (vor 1900) im Naturschutzgebiet „Liebesallee" (2008)

    Abbildung 1: Damm eines historischen Fischteiches (vor 1900) im Naturschutzgebiet „Liebesallee" (2008)

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  • Abbildung 2: Ausschnitt aus der "Topographischen Aufnahme der Rheinlande" von Tranchot / von Müffling von 1807-08; Blatt 70 Bergheim

    Abbildung 2: Ausschnitt aus der "Topographischen Aufnahme der Rheinlande" von Tranchot / von Müffling von 1807-08; Blatt 70 Bergheim

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    Reinhard Zeese; Geobasis NRW
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  • Abbildung 3: Geschummertes Digitales Geländemodell (DGM) des Naturschutzgebietes „Liebesallee“ (2018)

    Abbildung 3: Geschummertes Digitales Geländemodell (DGM) des Naturschutzgebietes „Liebesallee“ (2018)

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  • Abbildung 4: Ausschnitt aus der Karte 1 : 25 000; Preußische Uraufnahme 1845, Blatt 5006 Frechen (2018).

    Abbildung 4: Ausschnitt aus der Karte 1 : 25 000; Preußische Uraufnahme 1845, Blatt 5006 Frechen (2018).

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    Kartensammlung Geographisches Institut der Universität zu Köln
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    Reinhard Zeese; Geobasis NRW
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  • Abbildung 5: Restsee eines ehemaligen Fischteiches mit Wasserlinsen-Bedeckung im Naturschutzgebiet Liebesallee (2008)

    Abbildung 5: Restsee eines ehemaligen Fischteiches mit Wasserlinsen-Bedeckung im Naturschutzgebiet Liebesallee (2008)

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  • Abbildung 6: In Eis eingeschlossenes Sumpfgas (2008).

    Abbildung 6: In Eis eingeschlossenes Sumpfgas (2008).

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  • Abbildung 7: Sedimente in ehemaligem Fischteich bei Niedrigwasser (2009).

    Abbildung 7: Sedimente in ehemaligem Fischteich bei Niedrigwasser (2009).

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Die Erzählstation „Fischteiche“ des Wassererlebnispfades Pulheimer Bach liegt in der Südwestecke des Wanderparkplatzes bei der Freiwilligen Feuerwehr Glessen. Sie wurde nach der Einweihung des Pfades eingerichtet, da im Naturschutzgebiet „Liebesallee“ zahlreiche Reste alter Teiche zu finden sind. Es sind vor allem quer zur Talsohle verlaufende Dämme (Abbildung 1), die jedoch nicht alle als Abdämmung eines ehemaligen Fischteiches interpretiert werden können.
In Ermangelung schriftlicher Dokumente wurde eine kursorische Geschichte der Dämme aus der Interpretation von historischen Karten und einem digitalen Geländemodell abgeleitet. Ein Ausschnitt aus der topographischen Aufnahme der Rheinlande (Tranchot-Karte) von 1807-08 zeigt drei Fischteiche (Abbildung 2). Deren Dämme sind im digitalen Geländemodell (DGM) deutlich zu sehen. Sie liegen in Abbildung 3 über den Nummern 7, 6 und 4. Damm Nummer 7 ist in Abbildung 1 dargestellt. Er ist durchstochen, aber ansonsten original erhalten wie auch Damm Nr. 4. Damm Nummer 6 wurde bereits im 19. Jahrhundert durch Befestigung eines darüber führenden Weges umgestaltet. Damm Nummer 3 ist am ehesten ebenfalls als Abdämmung eines Fischteiches zu interpretieren, der bereits 1807 nicht mehr bespannt war und dessen Grund zu dieser Zeit als Wiese genutzt wurde. Damm Nummer 2 ist wie die bisher aufgeführten Dämme über 200 Jahre alt, jedoch als historischer Wegedamm zu interpretieren, der zum Gut Neuhof führte.

Dieses Gefüge ist auch im Ausschnitt aus der Karte der preußischen Uraufnahme von 1845 enthalten (Abbildung 4), während 50 Jahre später (Karte der Preußischen Neuaufnahme von 1893) nur noch der mittlere Teich erhalten war.
Die restlichen Dämme sind wohl im 20. Jahrhundert erbaut worden. Nummer 1 stellt einen weiteren Wegedamm dar, der zu aufgelassenen Sand- und Kiesgruben führt. Damm Nummer 8 ist sowohl Wegedamm als auch Rückhaltedamm zum Hochwasserschutz mit einem Rückhaltevolumen von 25 000m³.
Als jüngster Damm wurde mit einem Rohrdurchlass Damm Nummer 5 aufgeschüttet, durch den der historische Fischteich verkleinert wurde. Er hat vor allem Rückhaltefunktionen und ist von großer ökologischer Bedeutung. Er hat eine schwankende Wassertiefe, ist von Schilfrohr gesäumt und im Sommer mit Wasserlinsen („Entengrütze“) bedeckt (Abbildung 5). Durch den kräftigen Bewuchs werden eingespülte Nährstoffe abgebaut. Dadurch wird die Wasserqualität verbessert. Abgestorbene Pflanzen werden am Teichgrund zersetzt.
Durch die Zersetzungsprozesse entstehen Sumpfgase, die bei strengem Frost von Eis umschlossen werden (Abbildung 6). Aufsteigende Gasblasen können das ganze Jahr beobachtet werden.
Der Teich dient auch als Sedimentfänger (Abbildung 7). Bei niedrigem Wasserstand werden die schlammigen Ablagerungen sichtbar, durch die sich zwei Rinnsale ziehen (Abbildung 7).
Der Teich und die versumpften Talgründe sind wertvolle, selten gewordene Feuchtbiotope und stehen deshalb unter strengem Schutz.

(Reinhard Zeese, L.E.B. & Partner, 2020)

Internet
bachverband.de: Unterhaltungsverband Pulheimer Bach, Quellgebiete (abgerufen 20.01.2020)

Fischteiche in Glessen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
An der Broicheiche
Ort
50129 Bergheim - Glessen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1800

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Reinhard Zeese (2020): „Fischteiche in Glessen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-305445 (Abgerufen: 26. April 2024)
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