Blick auf den Wasserfall in Saarburg, das Amüseum, links davon und das Mühlenmuseum Hackenberger Mühle im Leukkessel (2019)
Copyright-Hinweis:
Stadt Saarburg
Fotograf/Urheber:
unbekannt
Medientyp:
Bild
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Blick auf den Wasserfall in Saarburg, das Amüseum, links davon und das Mühlenmuseum Hackenberger Mühle im Leukkessel (2019).
Copyright-Hinweis:
Stadt Saarburg
Fotograf/Urheber:
unbekannt
Medientyp:
Bild
Der Saarburger Wasserfall befindet sich in einer Bachbiegung, die entlang der Marktstraße in der Altstadt Saarburgs verläuft. Um die 20 Höhenmeter (Fontaine 2016, S. 26; 17 Meter nach www.saar-obermosel.de) überwindet die Leuk in zwei Stufen, bevor sie sich in den Leukkessel ergießt. Der Höhenunterschied wird besonders anhand der gemauerten Sockelzone des Amüseum-Gebäudes sowie der hohen Stützmauer deutlich, die den Hang zum Leukkessel hin absichert. Bevor das Wasser den Leukkessel erreicht, wird ein Teil über hölzerne Kanäle geleitet und den Wasserrädern der Mühlengebäude Hackenberger Mühle zugeführt.
Zur Entstehung des Wasserfalls Im 11./12. Jahrhundert waren sich Trierer Kurfürsten als Stadtherren Saarburgs bewusst, dass sich der Leukbach vielfältig nutzen ließe. Eine Umleitung des Bachs wurde im Mittelalter vorgenommen. Die Leuk floss nun nicht mehr um die Stadt herum, sondern mitten durch sie hindurch. Unterschiede im Bodenniveau von Ober- und Unterstadt ließen den Wasserfall entstehen, der noch heute das Stadtzentrum prägt. Unterhalb des Wasserfalls befindet sich ein Mühlenkomplex, der aus drei hintereinandergestaffelten Mühlen besteht. Die Energie, die durch den Wasserfall freigesetzt wird, trieb früher die schweren hölzernen Wasserräder dieser Mühlen an.
Um die Böschung am Wasserfall abzusichern, wurde erstmals im Jahre 1641 eine Stützmauer zur Stabilisierung der Hanglagen errichtet. Mehrfach in ihrer Geschichte stürzte diese Mauer ein, so in den Jahren 1789, 1795 und 1807. Die heute noch existierende Stützmauer aus Sandsteinquadern war unter der Herrschaft Napoleon Bonapartes (1769-1821, regierte von 1804-1815 sowie 1815) durch den Ingenieur Gautherel errichtet worden (Schädler 1997, S. 25; kulturdb.de).
Im 19. Jahrhundert besuchten Künstler und Schriftsteller Saarburg. Der künstliche Wasserfall galt als eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie aus folgender Textstelle ersichtlich wird: „Bevor die Leuk mit der Saar sich verbindet, stürzt sie hoch und wild über Felsen hinab und bildet den bekannten Wasserfall, der von Saarburg die größte Merkwürdigkeit ist. Schon mancher hat den Wasserfall gezeichnet und beschrieben, und alle, die ihn gesehen, haben ihn auch bewundert; denn kein anderer findet sich in einer Stadt und kein anderer bietet wie er das wechselnde Spiel der Farben dar. Ist die Leuk angeschwollen, so ist die Farbe dunkelroth, geht in die gelbliche und durch alle Schattierungen endlich in die weiße, silberglänzende über, so wie der Bach allmählig sich verläuft und in den gewöhnlichen Stand sich zurückzieht“ (Hewer 1862, S. 23).
Im Jahre 1935 wurde im Leukkessel eine Francis-Turbine, benannt nach ihrem amerikanischen Erfinder James B. Francis (1815-1892), installiert. Mithilfe dieser frühen Version der Spiralturbine, wurde in Saarburg mit Hilfe von Wasserkraft in den 1930er Jahren Energie gewonnen. Genutzt wurde der Strom zur Beleuchtung des nahegelegenen Buttermarkts.
Auch heute noch zieht die Stadt ihren Nutzen aus dem Wasserfall. Er ist beliebtes Ausflugsziel und Touristenattraktion.
(Constanze Kremer-Schraut, Universität Koblenz-Landau, 2019)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.