Das Fachwerkhaus liegt an einer Kreuzung von zwei Hauptverkehrsstraßen, nahe beim Zusammenfluß der Bäche Deilbach, Heiersberger und Felderbach. Auch im Mittelalter war dies ein wichtiger Platz: Der Hilinciweg hatte hier seine Furt über den Deilbach. Der Hilinciweg ist ein historischer Handelsweg von der Kölner Bucht über Ratingen, Heiligenhaus durch das Balkhauser Tal bei Hattingen bis zum Hellweg führte. Der Weg wird erstmals 875 urkundlich als Begrenzung des Werdener Zehntbezirks erwähnt und verband das Rheingebiet mit der Westfälischen Bucht (Haun 1991, S. 7). Außerdem ist der Deilbach die historische Grenze zwischen Franken und Sachsen, zwischen der Herrschaft Hardenberg und der Grafschaft Mark und zwischen dem Herzogtum Berg und Preußen gewesen und bis heute zwischen dem Rheinland und Westfalen.
1757 erwarb der Kaufmann Johann Peter Bachmann das Landgut und erbaute auf den Grundmauern des verfallenen Rittersitzes der Familie von Nederhoven an der Straße Wohn- und Wirtschaftsgebäude (Freisewinkel 1981, S. 49).
Das heutige Gebäude der Landgaststätte, besteht aus einem zweigeschossigen Fachwerkgebäude, das auf einem Bruchsteinsockel ruht. Die Straßenseite mit Schiefer verkleidet und das Nebengebäude ist aus Ruhrsandstein errichtet. Die Gebäude sind seit den 1980er Jahren durch ein Gebäude in Fachwerkbauweise verbunden.
Bis 2014 wurde die Gaststätte von der Familie Juds betrieben. Sie verkauften nach 30 Jahren Betriebszeit die Gebäude. Derzeit werden die Gebäude von einem neuen Eigentümer zu einem Mehrgenerationenhaus umgebaut.
(Silke Junick, Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)
Internet
derwesten.de: Einst stand dort das „Feste Haus“ (abgerufen 14.10.2019)
waz.de: Gasthof Nierenhof soll doch erhalten werden (abgerufen 14.10.2019)