Im Lombachtal bei Overath liegt am Fuße eines Hangs ein historischer Meilerplatz. Die Köhlerplattform mit einem Durchmesser von ca. sechs Metern ist vom unmittelbar am Standort vorbeiführenden Wirtschaftsweg aus kaum zu erkennen. Der Weg ist erstmals auf der Preußischen Uraufnahme (1843-1878) verzeichnet (vgl. Kartenansicht). Wenige Meter entfernt durchfließt der Lombach das nach ihm benannte Tal. Der Meilerplatz ist mit Büschen und Gestrüpp bewachsen, es liegen viele Äste und Stämme quer auf der künstlich von den Köhlern angelegten Fläche. Trotzdem erkennt man die Hangabstichkante noch gut im Gelände, an der die Köhler das Bodenmaterial abgruben um eine ebene Fläche für den Aufbau eines Kohlenmeilers zu schaffen. Die Lage des Meilerplatzes ist günstig gewählt, denn die Nähe zum Lombach und zum Weg ermöglichten einen leichten Zugang zum Wasser und kurze Transportwege. Außerdem schützte der Hang vor Wind, wodurch ein unkontrolliertes Abbrennen vermieden wurde.

Vermutlich besteht ein räumlicher und funktionaler Zusammenhang mit den Meilerplätzen am Marienstollen im Nordwesten. Im digitalen Geländemodell (DGM) von Geobasis NRW erkennt man am Hang des Lombachtals noch Strukturen von weiteren Hangmeilerplätzen, die darauf schließen lassen, dass damals an mehreren Standorten im Lombachtal Kohlenmeiler gebrannt haben müssen.

(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „Wir machen Kohle“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2019)