Sie ist umgeben von Ackerflächen, Obstplantagen und Pferdeweiden. Der artenreiche Unterwuchs wird unregelmäßig gemäht, wobei immer Abschnitte stehen bleiben, was wunderbar als Rückzugsort für viele Insekten aber auch Reptilien und andere Tiere dient. Für die Erhaltung der kleinräumigen Strukturen in der Streuobstwiese ist zudem eine abschnittsweise und rhythmische Bewirtschaftung unerlässlich (Menke 2007, Schwabe 2000). Diese ermöglicht für die dort lebenden Tiere den Wechsel zwischen verschiedenen Wiesenstrukturen sowie verbesserten Zugang zu Beutetieren durch eine niedrige Vegetationshöhe (Dietz 2012, Hamburger & Höllgärtner 2015, Schwabe 2000).
Ein Imker hat dort mehrere Bienenstöcke aufgestellt. Die Bienen finden auf dieser Fläche optimale Lebens- und Nahrungsbedingungen. Eine der wichtigsten Tiergruppen für ein funktionierendes Ökosystem Streuobstwiese sind die Bienen (Apoidea), darunter Honigbienen (Apis), Wildbienen und Hummeln (Bombus) (Rosleff-Sörensen 2011, Wittmann et al. 2005). Sie werden durch den Blütenreichtum angelockt und bestäuben neben den Obstblüten auch viele Wildkräuter, sodass sie den Fortbestand der Streuobstwiese garantieren (Menke 2007, Weller & Henke 2012).
Ein Informationsschild weist darauf hin, dass die Bäume vom Streuobstwiesenverein Wachtberg bewirtschaftet und gepflegt werden.
In einem der Obstbäume befindet sich ein Steinkauz-Nistkasten und ein Vorkommen des Steinkauzes wurde auch schon über mehrere Jahre nachgewiesen. Als Leitart intakter Streuobstwiesen hat der Steinkauz (Athene noctua) eine besondere Stellung (Pletting v. Kalsbeek & Schlünder 2013). Besonders attraktiv für ihn sind Bestände mit vielen Höhlen, welche als Brutraum genutzt werden (Dalbeck et al. 1999, Otto & Ullrich 2000, Svensson et al. 2004), sowie eine lückige und kurzrasige Vegetation, welche vor allem auf Weiden zu finden ist und die ihm die Jagd auf Feldmäuse erleichtert (Zehnder & Weller 2006).
(Corinna Dierichs, Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis e.V., erstellt im Rahmen des LVR-Projektes „Obstwiesenrenaissance rund um die Ville“, 2019)