Nördlich des Wanderweges scheint sich die eigentlich ebene Landschaft zu ändern: 50 Meter entfernt ist ein kleiner Hügel zu finden, der östlich einer großen Mulde liegt. Diese „Mulde“ wird nach Norden und Osten durch einen steilen Hang begrenzt.
Hier befand sich der Lomannschacht. Der kleine Hügel lässt sich auf den zweiten Blick als Ruine erkennen. Es sind die Reste des ehemaligen Schachtgebäudes, das direkt neben dem Schacht, der „Mulde“, lag. Der verstürzte Schacht wiederum ist auf der anderen Seite von der ungefähr 4 Meter hohen Halde des geförderten tauben Gesteins begrenzt.
Der Erzabbau an diesem Ort weist eine 150-jährige Geschichte auf. Mehrfach wurde das Bergwerk unter verschiedenen Namen gemutet (beantragt) und verliehen (Abbau genehmigt).
Die Geschichte des Lomannschachtes nach Theo Volmert (1970):
1754 wird dem Bankier Heinrich Kirschbaum der Erzgang am Teufelshorn verliehen.
Die Mutung des Arnold Forstmannes umfasst 1841 auch die Fläche des Lomannschachtes. Anscheinend wurde die Fläche aber an jemand anderen verliehen. 1841 gründeten die Belgier Junot und Triest die „Société civile des Mines de Lintorf, province de Düsseldorf“. Junot besaß einen Schurfschein „in der Lintorfer Gemark auf eine Gegend, welches Teufelshorn genannt, das Feld östlich der Markscheide der Forstmannschen Muthung Catharina abgibt.“ 50 Jahre später war hier die große Schachtanlage Lomann der Gewerkschaft der Lintorfer Erzbergwerke.
1860 wird das Grubenfeld als Bleibergwerk erwähnt.
Die Zeche Diepenbrok war 1872 ein Grubenfeld von sieben der Gesellschaft Nederlandsche Loodmijn mit einer Größe von 238.345 Quadratlachter. Ein Lachter ist, „was ein Mann mit ausgestreckten Armen umfassen kann“. Das Grubenfeld hatte eine Schachtanlage und es wurden Bleierze, „Blende“ und Schwefelkies gefördert. Auch wenn eine Dampfmaschine zur Wasserhaltung vorhanden war, hatte man ab 1872 mit dem Grundwasser zu kämpfen, so dass die Förderung zeitweise eingestellt werden musste, als der Erzgang auf 300 Lachter Länge aufgeschlossen war.
1877 wird die Zeche Diepenbrok von den Lintorfer Bleiwerken betrieben.
Die Schachtanlage Loman der Gewerkschaft „Lintorfer Erzbergwerke“ umfasst 1888 über 17 Hektar Fläche. Die Anlage wurde ab 1888 errichtet, mit einem Pumpenschacht von 110 Metern Tiefe und einen Durchmesser von fünf Metern sowie Förderschächten von 3,50 Meter Durchmesser versehen, die 1890 in Betrieb genommen werden. Hier stand eine 800 PS starke Wasserhaltungsmaschine, die das Problem der Wasserhaltung in den Griff bekommen sollte.
1891 fanden sich mehrere Gebäude auf der Schachtanlage: Das oben erwähnte Maschinen- und Schachtgebäude, massiv aus Ziegelsteinen gebaut. Neben der im Schacht stehenden Woolfschen Wasserhaltungsmaschine waren im Maschinenhaus eine Akkumulatorspeisepumpe, ein Luftkompressor, eine zweizylindrige Dampfhaspel und ein Laufkran mit Gallscher Gelenkkette vorhanden. Zusätzlich gab es noch ein Fördermaschinengebäude, ein Dampfkabelhaus, eine Kesselbatterie, ein Speisepumpenhaus, Werkstättengebäude, Schreinerei, Bürogebäude, Logierhaus für Arbeiter und zwei Holzbrücken mit Schienen. Insgesamt waren 2.018 m² der Fläche mit Gebäuden überbaut. Die Schächte waren bis zu einer Tiefe von 40 Metern abgeteuft und der Stollen bis zu einer Ganglänge von 2.000 Metern vorgetrieben.
Die Kosten für die Wiedereröffnung für den Zeitraum Mai 1888 bis Ende 1891 beliefen sich auf 699 809,67 Mark.
Im Zeitraum von 1891-1897 war das Bergwerk außer Betrieb, da der Wasseranstieg nicht in den Griff gebracht werden konnte, und Kredite konnten nicht abbezahlt werden.
1897 werden die Lintorfer Gruben unter der Leitung von Direktor Landgraf wiedereröffnet. Die ersten Abpumpversuche durch den neu gebauten Pumpenschacht beim Broekmannschacht waren erfolgreich: 1901 werden 5 Doppellader Bleierz gefördert. Im Lomannschacht und im Heinrichschacht sind zusammen 309 Förderwagen Bleiglanzhaufwerk, 150 Förderwagen Zinkblendehaufwerk und 75 Förderwagen Schwefelkieshaufwerk bis Januar 1902 gefördert worden und insgesamt 349 Arbeiter beschäftigt.
Das endgültige Ende des Lintorfer Bergbaus kommt im Jahr 1902. Die hohen Kosten zur Wasserbewältigung machten den Abbau, trotz der großen Menge an Erzen, unrentabel.
(Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)