Schon vom Waldweg aus lässt sich ein markanter Hügel, ungefähr 25 Meter in nördlicher Richtung, erkennen. Hierbei handelt es sich um die L-förmige, 30 Meter lange Halde des Schachtes Heinrich. Am Fuß der Halde zeigen sich überall grobe, große Gesteinsbrocken: Ein Indiz für neuzeitlichen Bergbau. Die Stollen und Schächte wurden maschinell abgeteuft. Mittig auf der Halde ist ein vier Meter breiter und vier Meter tiefer „Trichter“ zu sehen. Der Trichter ist Rest der damaligen Schachtanlage. Hier ging es nachweislich 45 Meter in die Tiefe.
Schriftliche Unterlagen über den Schacht Heinrich gibt es vom Ende des 19. Jahrhunderts. Zwischen 1890 und 1902 war der Schacht in Betrieb. Seit 1897 arbeiteten die Bergmänner hier unter der Leitung von Direktor Landgraf, der den Kampf mit dem Grundwasser aufnahm. Denn der Lintorfer Bergbau war in den vorangegangen 150 Jahren immer wieder an dem nicht zu senkenden Grundwasserspiegel gescheitert. Durch den neu angelegten Pumpenschacht bei dem benachbarten Broekmannschacht war es jetzt möglich, den Schacht auf die 45-Meter-Sohle abzuteufen und dort im Januar 1902 den Abbau der Erze voranzutreiben. In diesem Monat konnten im Lomannschacht und im Heinrichschacht zusammen 309 Förderwagen Bleiglanzhaufwerk, 150 Förderwagen Zinkblendehaufwerk und 75 Förderwagen Schwefelkieshaufwerk abgebaut werden (Volmert 1970, S. 40). Trotz dieser beeindruckenden Mengen wurde das Werk 1902 geschlossen. Die hohen Kosten zur Wasserbewältigung machten den Abbau unrentabel.
(Silke Junick / Biologische Station Haus Bürgel - Stadt Düsseldorf - Kreis Mettmann e.V., 2019)