E-Werk in Mülheim

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 58′ 10,06″ N: 7° 00′ 59,99″ O 50,96946°N: 7,01666°O
Koordinate UTM 32.360.744,52 m: 5.648.301,33 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.571.456,99 m: 5.648.741,45 m
  • E-Werk (2018)

    E-Werk (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Jürgen Gregori / Landschaftsverband Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Jürgen Gregori
    Medientyp:
    Bild
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  • E-Werk (2018)

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Architektur
In der Nähe des Gaswerks ließ die damals noch selbständige Stadt Mülheim 1904–05 ein Elektrizitätswerk errichten, das fast vollständig erhalten ist. Die beiden Giebel der zweischiffigen Halle zur Schanzenstraße sind im Wechsel von sichtbarem Backstein und verputzten Flächen als gotisierende Industriearchitektur ausgeführt. Große Rundfenster durchbrechen die Giebelflächen, die unsaniert blieben und etwas industrielle Patina bewahrt haben. Während die stadtseitige Flanke dekorativ mit hohen Rundbogenfenstern gestaltet wurde, blieben die Rück- und abgewandte Seitenfront schlicht. Ein Turm mit welscher Haube, der einen Wasserbehälter birgt, vermittelte zu den ursprünglich in der Straßenflucht anschließenden Häusern.

Innere Auststattung
Im Inneren sind beide Hallen komplett stützenfrei. In der größeren, von der Straße links, standen die Dampfmaschinen und Generatoren für die Stromerzeugung. In der kleineren Halle standen kohlebeheizte Dampfkessel, in deren Röhrensystem das Wasser verdampfte, bevor es zu den Maschinen geleitet wurde. Ein mächtiger Schornstein war ihr ursprünglich angeschlossen. In dem eingeschossigen Bau vor den Hallen befanden sich Umkleiden, Aufenthaltsräume und Büros.

Geschichte & Umnutzung
Das Elektrizitätswerk kam nach der Eingemeindung Mülheims 1914 an eine Tochtergesellschaft der Stadt Köln. Bis 1930 wurde dort weiter Strom erzeugt, dann ging es an die Firma Felten & Guilleaume über, die darin ein Flechtwerk und später eine Kettenfabrik einrichtete. Nach schweren Sturmschäden musste die industrielle Nutzung 1984 eingestellt werden. Die Hallen dienten als Lager, bis 1989 Vorschläge aus dem Umfeld der Musikgruppe BAP kamen, die Gebäude als Probe- und Konzertsäle zu nutzen, da Köln geeignete Räume mittlerer Größe fehlten. Nach einem behutsamen Umbau ging die große Halle 1991 als „E-Werk“ mit Konzert-, Disco- und Karnevalsveranstaltungen in Betrieb. Die kleine Halle kann daran angeschlossen, aber auch separat als Veranstaltungssaal oder Fernsehstudio gemietet werden.

Bei der Umnutzung der zahlreichen Mülheimer Fabrikbauten aus der großen Zeit der Schwerindustrie spielte das Mülheimer Kraftwerk eine Pionierrolle. So eröffnete wenige Jahre später direkt gegenüber in einer 1899 erbauten Maschinenfabrik von Felten & Guilleaume das „Palladium“ als nächste Event-Location.

Hinweis
Das Objekt „E-Werk“ in Köln-Mülheim ist seit 1986 unter der Nr. 3539 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis der Stadt Köln 2012) und als Bestandteil des Schanzenviertels wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Deutz, Mülheim (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 353).

(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)

Literatur

Buschmann, Walter; Hennies, Matthias; Kierdorf, Alexander (2018)
Via Industrialis. Entdeckungsreise Kölner Industriekultur. S. 92, Essen.

E-Werk in Mülheim

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Schanzenstraße 37
Ort
51063 Köln - Mülheim
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1904 bis 1905

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf (2018): „E-Werk in Mülheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290499 (Abgerufen: 13. Mai 2024)
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