Der flächenmäßig größte Teil der Grube Cox wird von vier großen Abgrabungsgewässern eingenommen, die aufgrund ihrer relativen Nährstoffarmut und Tiefe recht klar sind und je nach Lichtsituation grünlich-blau erscheinen. Auf der Wasserfläche befinden sich größere Seerosen-Bestände, die jedoch nicht natürlichen Ursprungs sind. Wasservögel wie Haubentaucher, Kanadagänse und Blässrallen leben hier, im Winter kommen auch verschiedene Entenarten zu Besuch. Der Eisvogel macht regelmäßige Jagdausflüge in das Gebiet und hat hier auch schon gebrütet. Die Bereiche zwischen den Teichen sind besonders sensible Bereiche. Die trockenen und nährstoffarmen Verhältnisse führen dazu, dass viele Pflanzen nur kümmerliche Wuchsformen ausbilden und Magerkeitszeiger wie Thymian (Thymus pulegioides), Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) und Echter Dost (Origanum vulgare) oder auch seltene Orchideen gedeihen können. Auch sehr seltene Pilzarten konnten von Spezialisten bereits in der Grube Cox entdeckt werden. Über die Wasserflächen innerhalb des Abbaugebietes erhebt sich ein teilweise verbuschter Felskegel. Aufgrund seines Potentials als Wärmeinsel für wärmeliebende Arten wie Zauneidechse und Ringelnatter oder bestimmte Insekten, werden die Gehölze in unregelmäßigen Abständen zurückgeschnitten.
Die Abbruchwände bieten je nach Himmelsausrichtung unterschiedlichen Pflanzenarten Lebensraum. Nördlich ausgerichtete Wände werden wenig von der Sonne beschienen und bieten daher ein kühleres und feuchteres Mikroklima. Hier gedeihen u.a. Farne, Flechten und Moose. Südausgerichtete Wände erwärmen sich stärker und bieten daher Lebensraum für an Trockenheit angepasst Pflanzen. Die natürliche Sukzession führt allerdings schnell dazu, dass solche Abbruchwände schnell zuwachsen. Nur durch Pflegemaßnahmen sind solche Biotope zu erhalten.
In den Hangbereichen, die nicht zu steil sind, haben sich seit Stilllegung der Grube teilweise Vorwälder mit heimischen Laubgehölzen entwickelt. Große Teile der die Grube umgebenden Hänge wurden jedoch mit nordamerikanischen Balsampappeln aufgeforstet. Der Samenflug führt dazu, dass an vielen Stellen junge Pappeln nachwachsen und dadurch wertgebende Bereiche mit seltenen Pflanzenarten verdrängt werden. Auch eingebürgerte Arten, wie die Kanadische Riesengoldrute, haben teilweise Massenbestände ausgebildet und sind eine Bedrohung für die sensiblen Lebensgemeinschaften.
Der umgebende Wald jenseits der Abbruchkante ist durch den kalkhaltigen Untergrund geprägt. An einigen Stellen kann man noch ältere Buchenwaldbestände mit typischen Arten der Kalk-Buchenwälder wie Bingelkraut (Mercurialis perennis), Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera) oder Waldmeister (Galium odoratum) finden. Der ursprüngliche Eingriff zum Zwecke des Dolomitabbaus hat einerseits zwar zu einer Zerstörung der ursprünglichen Lebensgemeinschaft an dieser Stelle geführt. Durch den Abbau sind andererseits vielfältige Habitatstrukturen entstanden, die ein vielfältiges Biotopmosaik zur Folge haben. Auf diese Weise ist ein wertvolles Rückzugsgebiet für seltene Tier und Pflanzenarten entstanden.
Der Besuch der Grube Cox ist jederzeit möglich. Ein Rundweg mit Informationstafeln und gelegentlichen Ausblicken auf die Wasserflächen ist eingerichtet. Ein Verlassen der ausgewiesenen Wege ist zum Schutz der seltenen Pflanzen und Tiere verboten.
(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „Naturschutz trifft Kulturlandschaft: STEINland“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege, 2018)
Internet
nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet „Grube Cox“ (GL-035) im Fachinformationssystem des LANUV NRW (abgerufen am 20.12.2018)
rbk-direkt.de: Die Grube Cox (abgerufen am 31.01.2019)