Franzenwoog am Legelbach

Franzenklause

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde, Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Elmstein
Kreis(e): Bad Dürkheim
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 22′ 37,08″ N: 7° 55′ 15,44″ O 49,37697°N: 7,92096°O
Koordinate UTM 32.421.673,99 m: 5.469.922,46 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.421.718,11 m: 5.471.671,34 m
  • Franzenwoog am Legelbach (2018)

    Franzenwoog am Legelbach (2018)

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  • Mauerverstärkter Dammbereich am Franzenwoog am Legelbach (2018)

    Mauerverstärkter Dammbereich am Franzenwoog am Legelbach (2018)

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  • Triftkanal am Franzenwoog am Legelbach (2018)

    Triftkanal am Franzenwoog am Legelbach (2018)

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  • Mönch am Franzenwoog am Legelbach (2018)

    Mönch am Franzenwoog am Legelbach (2018)

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  • Ablass am Franzenwoog am Legelbach (2018)

    Ablass am Franzenwoog am Legelbach (2018)

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Der Franzenwoog befindet sich im mittleren Abschnitt des Legelbaches, rund 600 Meter südlich des Ludwigswooges und rund 600 Meter nördlich des Gandertwooges. Der Woog erfüllt die Funktion eines seitlichen Sammelwooges, ähnlich dem bachaufwärts liegenden Heinrichswoog oder dem südlich befindlichen Gandertwoog. Das kleine Seitental, in dem der Franzenwoog sich befindet, trägt in Kartenwerken keine Namen.

Der Woog ist in zwei Gewässerabschnitte unterteilt. Nur durch einen Damm getrennt zeigen sie sich als oberer und unterer Woog. Beide vergleichsweise kleinen Teil-Wooge sind heute weitgehend abgelassen. Markant sind insbesondere am unteren Woog der in großen Teilen aus Sandstein gemauerte Deich mit Grundablass und der kaskadenartige Triftkanal zum Legelbach. Diese bauliche Ausstattung weist auf das ursprüngliche Triftbauwerk aus dem 19. Jahrhundert hin. Die beiden Mönche und auch die Unterteilung in zwei Teilwooge sind wohl jüngeren Datums.

Die Regulierung des Wasserpegels an beiden Woogen erfolgt heute jeweils durch Mönche. Deren Wasserabfluss wird reguliert durch ein eingelassenes Holzbrett. Die Konstruktion beider Mönche erinnert an den Mönch des Ludwigswooges. Das abfließende Wasser wird durch einen Grundablass Richtung Legelbach geleitet. Der Grundablass besteht ebenfalls aus behauenen Sandsteinen und ist in den gemauerten Teil des Dammes eingefügt.

Zwischen dem Damm des unteren Wooges und dem Legelbach sind auf kurzer Distanz mehrere Meter Höhenunterschied zu überwinden. Um das Gefälle zu bewältigen, wurde baulich ein kaskadenartiger Triftkanal konstruiert. Somit konnte auch die stark erhöhte Wassermenge während der Triftereignisse gezielt in den Legelbach eingeleitet werden. Der unmittelbare Zufluss zum Legelbach ist wiederum aus Sandstein errichtet. Das Ablass-Bauwerk aus dem frühen 19. Jahrhundert, ein sog. senkrechter Wassersturz, ist heute vollständig umgeben von einer modernen Gabionenwand, die den Legelbach an dieser Flussbiegung am Prallhang stabilisiert.

Der Franzenwoog war einst Teil der Holztrift am Legelbach. Erbaut wurde er von 1828 bis 1829. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Der Legelbach besteht aus einem Hauptfließgewässer, das wahlweise als Legelbach oder Großer Legelbach bezeichnet wird, und aus dem einzigen nennenswerten Zufluss, dem Kleinen Legelbach. Der rund vier Kilometer lange Legelbach zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs im mittleren Pfälzerwald. Die Länge des Kleinen Legelbachs beträgt rund einen Kilometer. Die Mündung des Legelbaches in den Speyerbach befindet sich rund 500 Meter westlich des Ortsrandes der Gemeinde Elmstein.

Funktion
Der Franzenwoog war im System der Holztrift ein seitlicher Sammelwoog. Wesentliches Kennzeichen des Sammelwooges war der Aufstau von möglichst großen Mengen an Wasser. Der Sammelwoog hatte ausschließlich die Funktion des Wasserstaus und der Wasserabgabe während der Holztriftereignisse. Entsprechend musste das Auslaufbauwerk dimensioniert werden.

(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)

Literatur

Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2017)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bad Dürkheim. Denkmalverzeichnis Kreis Bad Dürkheim, 26. September 2017. S. 33, Mainz.
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.

Franzenwoog am Legelbach

Schlagwörter
Ort
67471 Elmstein
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde, Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Bauaufnahme, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1828 bis 1829, Ende 1906

Empfohlene Zitierweise

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Matthias C.S. Dreyer: „Franzenwoog am Legelbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290144 (Abgerufen: 27. März 2025)
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