Baubeschreibung Das früher unregelmäßig gestaltete Gipfelplateau wurde von den bayrischen Forstbehörden bereits um 1820 teilweise eingeebnet und mit Tannen bepflanzt. Es folgten mehrere Raubgrabungen um die Jahrhundertwende und in den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts war die Burgstelle Standort einer US-amerikanischen Militäreinrichtung. Diese Eingriffe in die ursprünglichen topographischen Gegebenheiten im Verlauf der letzten 200 Jahre haben die Burgstelle nachhaltig verändert, so dass sich dem Betrachter heute ein mehr als verwirrendes Bild bietet.
Im Bereich eines kreisrunden (Basisumfang ca. 350 Meter), mit Gestrüpp überzogenen und von Schutt bedeckten Hügels sind heute klare Konturen im Gelände nur sehr schwer nachvollziehbar. Lediglich einzelne kleinere Mauerstellen, zu Wällen verstürzte Mauern, insbesondere im östlichen Teil des Plateaus, sowie mehrere in Geröll und Trümmerschutt gewühlte Löcher lassen hier eine ehemalige Bebauung erahnen. Im nördlichen, steileren Abhang sind mindestens zwei Terrassen zu erkennen. Seit einiger Zeit durchzieht ein Suchgraben das Gelände. Raubgräber fanden im 19. Jahrhundert hier zwei Metallringe und legten behauene Steine, Mörtelstücke und helle Scherben frei. Nach 1950, 1963 und 1990 fand man im eigentlichen Burgbereich sowie auf den erwähnten Terrassen bei Schürfungen und Begehungen gelb-rote Scherben, Mörtel und Knochen. Die meisten Quadersteine und Sandsteinplatten wurden 1899 zusammen mit anderen, die von der Forstverwaltung geborgen wurden, zum Straßenbau verwendet.
Die topographischen Gegebenheiten deuten auf eine relativ kleine Turmhügelburg hin.
Geschichte Wie beim Gros der Burgen in der heutigen Pfalz liegt die frühe Geschichte dieser kleinen Burg nördlich von Kaiserslautern im Dunkeln. Letztlich sind der Zeitpunkt der Gründung, die Gründer und deren Motive vollkommen unbekannt. Lediglich das Auftreten der Gebrüder Rudolf und Frank von Ansenburc, die nach 1250 im Bolander Lehensbuch genannt werden und der in einem Testament des Ritters Otto von Dalberg erwähnte Ritter Rudolf von Ansenburg – wohl nicht identisch mit dem vorgenannten Rudolf – sind ein erster Hinweis auf die Existenz einer namengebenden Burg im 13. Jahrhundert. Weitere Ministeriale oder Niederadelige, die sich nach der Burg benennen oder gar urkundliche Erwähnungen vor dem Jahre 1419, die sich direkt auf eine Burg auf dem Spitzen Hübel beziehen, sind bisher unbekannt.
Erst im Jahre 1419 wird die Anselsburg konkret urkundlich fassbar. Damals verlieh der Abt Dankwart, dessen Kloster Hornbach seit 985 im Raum Münchweiler an der Alsenz, Neuhemsbach und Sippersfeld mit ursprünglich salischen Ländereien begütert war, dem Hartmann Bayer von Boppard neben anderen Liegenschaften auch die Anselsburg (Anselburg). Dies könnte bedeuten, dass die Burg im Zusammenhang mit dem klösterlichen Fernbesitz entstand und ursprünglich von Hornbacher Ministerialen verwaltet wurde. Mit dieser ersten konkreten Burgnennung endet jedoch die Überlieferung für die nächsten 130 Jahre. Erst im Jahre 1549 wieder wird die Anselsburg bei einer Grenzregelung zwischen Enkenbach-Alsenborn und (Neu-)Hemsbach erneut fassbar. Jedoch wird sie hier ebenso wie bei den weiteren Erwähnungen im 16. und 17. Jahrhundert lediglich als topographischer Punkt im Rahmen von Grenzbeschreibungen erwähnt. Wahrscheinlich war spätestens im 15. Jahrhundert die Anselburg zerstört oder aufgelassen worden.
Die in der älteren Literatur, so vor allem von August Heintz, ohne näheren Beleg vertretene Ansicht, die Burgstelle könne mit einer Wildenfels bzw. Gerlachstein genannten Anlage identisch sein, entbehrt jeder Grundlage.
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