Zu Zeiten der Holztrift im 19. Jahrhundert galt die Bezeichnung Antonettenklause.
Funktion
Das wesentliche Funktionsmerkmal des Storrwooges ist der Umleitungsgraben. Dieser wurde durch Sandsteinquader ausgebaut und führte das Holz an dem Woog vorbei. Gleichzeitig wurde das aufgestaute Wasser vom untersten Woog-Auslass in den Umleitungsgraben abgelassen, um die Trift zu unterstützen.
Die Anlage, die drei Woogteiche und der Umleitungsgraben, ist in ihrer Funktionsweise heute nicht mehr vollständig zu verstehen. Möglicherweise wurde die ursprüngliche Antonettenklause nachträglich in den heute dreigeteilten Storrwoog unterteilt (Koehler, 2010). Heute sind drei Wooge zu sehen, die jeweils durch einen Erddamm voneinander getrennt sind und jeweils durch einen Mönch über einen Grundablass miteinander verbunden sind. Oberer und mittlerer Teich sind abgelassen. Der untere Teich ist teilweise gefüllt. Am unteren Ende des untersten Teiches fehlt das für die Holztrift typische aus rechteckigen Sandsteinquadern gefertigte Absperr- und Auslaufbauwerk. Der Erddamm ist an dieser Stelle holztrift-typisch durch Sandsteinmauerwerk verstärkt. Der Umleitungsgraben parallel zum oberen und mittleren Teich ist deutlich erkennbar, nicht jedoch entlang des unteren Teiches.
Zu Zeiten der Holztrift im 19. Jahrhundert bildeten die drei heutigen Wooge die ursprünglich einteilige Antonettenklause. Der Umleitungsgraben führte damals vollständig an der Antonettenklause vorbei. Vermutlich bildete ein Absperr- und Auslaufbauwerk den unteren Abschluss der Antonettenklause. Dies wird auch durch den mauerverstärkten Erddamm angedeutet.
Nähere Umgebung des Wooges
Der Storrwoog bildet mit der, nur wenige Meter bachabwärts gelegenen, Storrwoogbrücke ein bauliches Ensemble. Auf einer Informationstafel wird erläutert, dass die Brücke zeitgleich mit der übrigen Holztriftinfrastruktur entstanden war. Außerdem wird ausgeführt, dass die nur wenige Meter vom heutigen untersten Woog entfernt liegende Querung seinerzeit nicht als Auslaufbauwerk diente, wie man angesichts des heute fehlenden Absperr- und Auslaufbauwerks vermuten könnte.
Rund dreihundert Meter bachabwärts vom Storrwoog und der Storrwoogbrücke befand sich einst der für die Holztrift zuständige Storrwoogerhof, an den der Ritterstein Nr. 210 erinnert.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)