Die Kapelle Maria-Hilf in Lützel entstand zwischen 1905 und 1907 nach Entwürfen des aus Koblenz stammenden Architekten Jakob Beyerle. Neben ihr entstand 1952/53 die gleichnamige Pfarr- und Wallfahrtskirche, die im Januar 2017 profaniert und Mitte Mai des selben Jahren abgerissen wurde.
Entstehung und Vorgängerbau Die Entstehung der Kapelle Maria-Hilf geht auf eine Legende zurück, die von einem Bauern erzählt der auf dem Maifeld auf dem Heimweg in Lützel von Räubern überfallen wurde. In seiner Not wendete sich dieser an Maria und überstand den Überfall unversehrt. Aus Dankbarkeit hängte er an der Stelle des Überfalls ein Marienbild an einem Baum auf. Dieses Bild wurde in den folgenden Jahren erweitert, bis schließlich eine Kapelle zu Ehren Marias erbaut wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wurde diese im Jahre 1743. Im Rahmen der Säkularisierung wurde die Kapelle bereits 1808 auf Anordnung der französischen Behörden zerstört. Weil die Menschen weiterhin zu dieser Stelle pilgerten, wurde dort wenige Jahre später (1814) eine neue provisorische Kapelle errichtet.
Neubau der Kapelle Um die Wende zum 20. Jahrhundert entschied man sich für den Bau einer repräsentativen Kapelle, infolgedessen im Zeitraum von 1905 bis 1907 die noch heute existierende Kapelle im neugotischen Stil entstand. Die zuvor genutzte Kapelle wurde von den Barmherzigen Brüdern von Maria Hilf gekauft und nach Trier versetzt, wo der Gründer des Ordens heute begraben liegt. Zu Ehren der Patronin befindet sich in der Kapelle ein Gnadenbild in spätgotischer Plastik. Zudem stellen die bunten Glasfenster den Lebenslauf der heiligen Maria dar. Auch die Aufschrift auf einer Glocke im Turm erinnert an Maria: „Maria Hilfe der Christen erhalte uns den Frieden“.
Die benachbarte Pfarrkirche wurde im Januar 2017 profaniert und Mitte Mai des selben Jahren abgerissen, dieser Teil stand nie unter Denkmalschutz. Die unter Denkmalschutz stehende Kapelle von 1905/1907 wird erhalten und saniert (freundlicher Hinweis von Frau Andrea Schenk, Koblenz, 2018).
Kulturdenkmal Die Wallfahrtskapelle Maria-Hilf ist ein Kulturdenkmal: „Saalbau, neuspätgotische Stilformen, 1905-07, Arch. Heinrich Beyerle, Koblenz“ (Denkmalverzeichnis Koblenz) und zählt damit zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal.
(Katharina Breuer, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet de.wikipedia.org: Maria Hilf (Koblenz) (abgerufen 05.08.2014 und 29.10.2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Koblenz. Denkmalverzeichnis kreisfreie Stadt Koblenz, 2. Juni 2023. S. 26, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
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