Limeswachtturm Wp 3/45* „Rotes Kreuz“ südlich von Schmitten-Niederreifenberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Glashütten (Hessen)
Kreis(e): Hochtaunuskreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 13′ 28,12″ N: 8° 26′ 19,27″ O 50,22448°N: 8,43869°O
Koordinate UTM 32.459.960,04 m: 5.563.740,42 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.460.018,89 m: 5.565.526,66 m
  • Limeswachtturm Wp 3/45* "Rotes Kreuz" südlich von Schmitten-Niederreifenberg (2018)

    Limeswachtturm Wp 3/45* "Rotes Kreuz" südlich von Schmitten-Niederreifenberg (2018)

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  • Limeswachtturm Wp 3/45* „Rotes Kreuz“ südlich von Schmitten-Niederreifenberg - im Laserscan der Erdoberfläche (ATKIS® DGM) sind Reste des Wachtpostens erkennbar.

    Limeswachtturm Wp 3/45* „Rotes Kreuz“ südlich von Schmitten-Niederreifenberg - im Laserscan der Erdoberfläche (ATKIS® DGM) sind Reste des Wachtpostens erkennbar.

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    Ruth Beusing / Landesamt für Denkmalpflege Hessen / Kartenbasis: Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation
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  • Limeswachtturm Wp 3/45* "Rotes Kreuz" südlich von Schmitten-Niederreifenberg (2018)

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  • Limeswachtturm Wp 3/45* „Rotes Kreuz“ südlich von Schmitten-Niederreifenberg - Kartenansicht des Limesverlaufs. Blick auf den Limes in östliche Richtung.

    Limeswachtturm Wp 3/45* „Rotes Kreuz“ südlich von Schmitten-Niederreifenberg - Kartenansicht des Limesverlaufs. Blick auf den Limes in östliche Richtung.

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    Limeswachtturm Wp 3/45* "Rotes Kreuz" südlich von Schmitten-Niederreifenberg (2018)

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Der Rundweg um das Feldbergkastell führt zu den Holztürmen von Wachtposten Wp 3/45* am „Roten Kreuz“. Bis um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. sicherten sie den höchsten Pass im Taunus. Die Gräben der Türme sind gut sichtbar: ein runder beim älteren, ein quadratischer beim jüngeren. Mächtige, bis zu 1,7 Meter eingetiefte Eckpfosten stützten das Aufgehende der Türme. Der ältere war mit einer Grundfläche von etwa 3,7 mal 3,8 Meter kleiner als der jüngere (4,7 mal 4,8 Meter). Dieser besaß ein nicht begehbares Erdgeschoss aus Trockenmauern und Holzbalken.

Die am westlichen Abhang des Feldbergs sicher nachgewiesene ältere Limestrasse verläuft auf einem flachen Rücken, der zwischen den Tälern von Ems und Weil in nordwestlicher Richtung zum Weilsberg streicht. Die beiden hier entdeckten Hügel wurden im Jahre 1896 vollständig untersucht. Dabei konnten zwei Holzturmstellen mit unterschiedlichen Grundrissen freigelegt werden. Die heute in den Limeswanderweg einbezogenen Türme liegen südlich der auf den Feldberg und zum Sandplacken führenden Hochtaunusstraße (Landstraße L 3024). Sie sind im Wald leicht aufzufinden.

Die Wachtturmstellen
Das leicht wellige Gelände war für beide Turmstellen, die unterschiedliche Bauweisen zeigen, vor Baubeginn einplaniert worden. Während sich von dem im Osten stehenden Turm lediglich vier Pfostenstandspuren erhalten haben, besaß der etwas unterhalb dieses Postens errichtete zweite Bau einen Sockel aus Trockenmauerwerk, auf dem die in Fachwerktechnik errichteten oberen Geschosse aufsaßen. Welche der beiden Turmstellen zuerst gebaut worden ist, lässt sich aufgrund fehlender Anhaltspunkte nicht sicher bestimmen. Beide Türme besaßen Umfassungsgräben, die wohl nicht der Verteidigung dienten. Vielmehr handelte es sich in erster Linie um Entwässerungsgräben, um das Fachwerk der Türme trocken zu halten. Den Grabenaushub hatte man bei beiden Anlagen zu einer kleinen Böschung an der Außenseite angehäuft.
Der von einem kreisförmigen Graben von 12 Meter Durchmesser umgebene Turm im Osten bestand aus einem knapp 16 Quadratmetern großen viereckigen Bau mit vier Eckpfosten. Deren 30 Zentimeter starke Standspuren zeichnen sich im Boden noch immer deutlich ab. Eine Erdbrücke von 1,9 Meter Breite im Bereich des Grabens ermöglichte an der Südostseite den bequemen Zugang zu dem kleinen Plateau, auf dem dieser Turm errichtet worden war. Die Tiefe des Grabens betrug 1,5 Meter.
Mit einem massiven, aus Trockenmauerwerk und Holzbalken konstruierten Sockel war der westliche Turm in einer deutlich aufwändigeren Technik errichtet worden, ohne dass sich daraus Hinweise auf die Datierung ableiten ließen. Der mit 4,7 bis 4,8 Meter Seitenlänge quadratische Bau war etwas größer als der benachbarte Turm. Zwischen den kräftigen, 1,3 bis 1,7 Meter tief in den Boden eingelassenen Eckpfosten zeigten sich auf drei Seiten Reste von Trockenmauerwerk. Fünf in diese Mauern einbindende und sich rechtwinklig kreuzende Balken sorgten für eine stabile Kastenkonstruktion als Basis des Turms. Sein 1,8 Meter tiefer Umfassungsgraben mit quadratischem Grundriss und abgerundeten Ecken hatte einen Durchmesser von 11,5 Metern.

Beobachtungen zur Limespalisade bei Wachtturmstelle 3/45*
Der am Wachtposten „Rotes Kreuz“ an zahlreichen Stellen archäologisch untersuchte Fundamentgraben der Holzpalisade des Limes zeichnete sich bei den Grabungen im anstehenden, hellen Schieferboden sehr deutlich ab. Das Gräbchen besaß zumeist eine Tiefe von 80 Zentimetern und eine durchschnittliche Breite von 40 Zentimetern. An einigen Stellen fand man entlang der Wände des Gräbchens noch Reihen von Steinen, mit denen man die Palisadenstämme an beiden Seiten verkeilt hatte. Darüber hinaus waren manchmal sogar noch Holzreste zu erkennen.

Anfahrt
Die Turmstelle liegt südlich der auf den Feldberg hinaufführenden Hochtaunusstraße L 3024. Der zugehörige Parkplatz ist auf der Passhöhe „Am Rotenkreuz“ an der L 3025 nach Oberreifenberg kurz vor der Kreuzung mit der Hochtaunusstraße. Von dort folgt man dem nach Südosten führenden Waldweg knapp 200 Meter, wo dann ein kleiner Pfad zu der Turmstelle nach links abzweigt. Die Turmstelle befindet sich ca. 40 Meter vom Weg entfernt.

(Margot Klee, Thomas Becker, hessenARCHÄOLOGIE; Carsten Wenzel, Rosbach v.d.H., 2018)

Internet
de.wikipedia.org/wiki/Kleinkastell_Maisel: Der Limeswachtturm Wp 3/45* (abgerufen 20.02.2019)

Literatur

Baatz, Dietwulf (1993)
Der römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. S. 364. Berlin.
Fabricius, Ernst (1936)
Die Limesanlagen im Taunus von der Aar bis zum Köpperner Tal bei der Saalburg. In: Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches, Abt. A, Band II, S. 99-100 Taf. 7.4., Berlin/Leipzig.
Hochtaunuskreis (Hrsg.) (2007)
Limesführer. Der Limes im Hochtaunus- und Wetteraukreis. S. 22-23, Bad Homburg v.d.H.
Klee, Margot (2009)
Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. S. 232. Regensburg.

Limeswachtturm Wp 3/45* „Rotes Kreuz“ südlich von Schmitten-Niederreifenberg

Schlagwörter
Ort
61389 Schmitten - Niederreifenberg
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG Hessen
Fachsicht(en)
Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, Archäologische Grabung
Historischer Zeitraum
Beginn 150, Ende nach 260

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Margot Klee, Thomas Becker, Carsten Wenzel: „Limeswachtturm Wp 3/45* „Rotes Kreuz“ südlich von Schmitten-Niederreifenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-284552 (Abgerufen: 25. April 2024)
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