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Cordenhof in Erftstadt-Erp (2018)
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Ehemaliger Roechhof, heute Christinenhof in Erftstadt-Erp (2018)
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Erpa und historische Hofanlagen in Erftstadt-Erp (2018)
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Historische Bebauung entlang der Luxemburger Straße in Erftstadt-Erp (2018)
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Katholische Kirche Sankt Pantaleon und Wachhaus in Erftstadt-Erp (2018)
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Stationsgebäude der Euskirchener Kreisbahn in Erftstadt-Erp (2018)
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Stationsgebäude der Euskirchener Kreisbahn in Erftstadt-Erp (2018)
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Talmulde der Erpa in Erftstadt-Erp (2018)
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Katholische KircheSankt Pantaleon und Wachhaus in Erftstadt-Erp (2018)
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Wegekreuz an der Kreuzung Flußstraße und Luxemburger Straße in Erftstadt-Erp (2018)
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Erp von Süden 2; Luftbildaufnahme ca. 1970. Quelle: Archiv der Stadt Erftstadt (StAEft), Best. E 01 (Bildarchiv: Erp).
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Erp von Südosten; Luftbildaufnahme ca. 1970. Quelle: Archiv der Stadt Erftstadt (StAEft), Best. E 01 (Bildarchiv: Erp).
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Erp von Westen; Luftbildaufnahme ca. 1970. Quelle: Archiv der Stadt Erftstadt (StAEft), Best. E 01 (Bildarchiv: Erp).
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Der Broichhof in der Wahlengasse in Erp wurde in Fachwerkbauweise errichtet (2018).
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Die repräsentative Erscheinung des Cordenhofes in Erftstadt-Erp resultiert einerseits aus dem zweigeschossigen Wohnhaus mit Mansarddach und Dachreiter sowie den markant durch den Wechsel von Putz und Ziegelsteinen gestalteten Fassaden der Wirtschaftsgebäude (2018).
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Der ehemals Roechhof und heute Christinenhof genannte Vierkanthof gehörte zu den kurkölnischen Adelssitzen in Erp. Der Wappenstein über der Einfahrt zum Innenhof trägt die Inschrift 1748 (2018).
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Einst floss die Erpa innerhalb des Dorfes frei durch ihre Aue und speiste die hier angelegten großen Teich- und Wassergrabenanlagen der historischen Höfe. Mittlerweile ist die Erpa begradigt und die Teiche und Gräben wurden beseitigt. Jedoch sind die historischen Standorte der großen Höfe Erps noch vorhanden und der Auenbereich blieb frei von neuerer Bebauung (2018).
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Blick entlang der Luxemburger Straße in Erftstadt-Erp in Richtung Nordosten. Auf der linken Straßenseite befinden sich die inzwischen größtenteils zu Wohnraum umgebauten Wirtschaftsgebäude des Schleidenhofes. In dem mit einem Treppengiebel verzierten Haus am rechten Bildrand wurde einst eine Gaststätte betrieben (2018).
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Blick von der Wahlengasse auf die Katholische Kirche Sankt Pantaleon sowie das Wachhaus in Erftstadt-Erp. Die Wahlengasse sowie die Luxemburger Straße sind geprägt von historischer Bausubstanz in Fachwerk- und Ziegelbauweise (2018).
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Von der Luxemburger Straße in Erftstadt-Erp aus zweigte das Gleis der Euskirchener Kreisbahn in die Friesheimer Straße, vor dem bogenförmig angelegten Stationsgebäude in Fachwerkbauweise, ab. Im geschotterten Bereich am linken Bildrand verliefen einst drei Gleise. Das Stationsgebäude wird heute von einem Imbiss genutzt; an den vorderen Gebäudeteil wurde ein Wintergarten angebaut (2018).
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Das Stationsgebäude in Erdtstadt-Erp wurde zwar stark umgebaut, weist jedoch noch die typische Bauform der Stationsgebäude entlang der Euskirchener Kreisbahn auf. Im Vordergrund befindet sich der schmalere Güterschuppen, an den sich der eigentliche Hauptbau anschließt. Am Aufnahmestandort des Fotos befanden sich einst ein Toilettenhaus, eine Waage sowie ein Ladegleis (2018).
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Bis heute ist der Auenbereich der mittlerweile begradigten Erpa in Erftstadt-Erp von Bebauung freigeblieben und wird geprägt durch Hausgärten und Kleinviehweiden (2018).
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Die Katholische Kirche Sankt Pantaleon in Erftstadt-Erp wurde 1872/1873 nach Plänen des Architekten Friedrich Karl Schubert errichtet. Davor, in der Kirchhofmauer, befindet sich ein zweigeschossiges, aus Feldbrandsteinen errichtetes Wachhaus mit roten Fensterläden und einer geschweiften Haube. Es ist inschriftlich datiert auf das Jahr 1753 (2018).
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An wichtigen Straßenkreuzungen innerhalb Erps, aber auch in der Feldflur, sind steinerne Wegekreuze erhalten. Oft ist ihr unmittelbares Umfeld dekorativ gestaltet (2018).
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Blick von Süden auf Erp. Im Zentrum ist die Kirche St. Pantaleon zu sehen. Im Norden sind die an das Dorf angrenzenden Kiesgruben zu erkennen. Luftbildaufnahme ca. 1970. Quelle: Archiv der Stadt Erftstadt (StAEft), Best. E 01 (Bildarchiv: Erp).
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Blick von Südosten auf Erp. Im Zentrum ist die Kirche St. Pantaleon zu erkennen. Der Übergang vom Dorf zur Flur ist in Richtung Westen und Osten zu erkennen. Luftbildaufnahme ca. 1970. Quelle: Archiv der Stadt Erftstadt (StAEft), Best. E 01 (Bildarchiv: Erp).
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Blick von Westen auf Erp. Der Übergang vom Dorf zur Flur sowie die Freiflächen entlang der Erpa sind zu erkennen. Die Luftbildaufnahme wurde ca. 1970 aufgenommen. Quelle: Archiv der Stadt Erftstadt (StAEft), Best. E 01 (Bildarchiv: Erp).
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Das seit 1969 zu Erftstadt gehörende Dorf Erp liegt auf der Hauptterrasse des Rheins, seit jeher ist die Erper Gemarkung landwirtschaftlich geprägt.
Lage Das seit 1969 zu Erftstadt gehörende Dorf Erp liegt circa 25 Kilometer südwestlich von Köln auf der Hauptterrasse des Rheins, an der Bundesstraße B 265 zwischen Erftstadt und Zülpich auf 123 Metern über Normalnull. Innerhalb der naturräumlichen Großeinheit der Kölner Bucht gehört dieser Bereich zur Zülpicher Börde, genauer, der Erper Lössplatte. Bestimmend für die Gründung einer Siedlung an dieser Stelle waren nicht nur die fruchtbaren Böden, die kennzeichnend für dieses altbesiedelte Lössgebiet sind, sondern auch der Bach Erpa mit einer ständigen Frischwasserversorgung. Am Schnittpunkt des Baches mit der 10-15 Meter betragenden Höhenstufe des Lommersummer Horstes, einer Verwerfungslinie, bot sich eine geschützte Geländeposition für die Gründung einer Siedlung mit guten Aussichtsmöglichkeiten auf das Umland (Welters 1955, S. 76). Die namengebende Erpa entspringt nahe des benachbarten Dorfes Weiler in der Ebene und mündet nach etwa vier Kilometern bei Erftstadt-Ahrem in den Lechenicher Mühlengraben.
Geschichte Vereinzelte archäologische Funde auf Erper Gebiet, wie Schuhleistenkeile und Feuersteinbeile, datieren bis in die Jungsteinzeit (Bandkeramik). Südlich der Gemarkung verläuft die römische Agrippa-Straße und zahlreiche archäologische Funde (Trümmerstellen und Gräber) innerhalb der Erper Gemarkung weisen auf eine Besiedlung in römischer Zeit hin (Schreiber 1999, S. 131f). Der Fund eines fränkischen Gräberfeldes sowie der aus vorfränkischer Zeit stammende Name „Erp“ lassen eine Siedlungskontinuität seitdem vermuten (Schreiber 1999, S. 132 und www.erftstadt.de). Eine schriftliche Ersterwähnung des Dorfes als Erlipen, was „Siedlung an einem Erlenbach“ bedeutet, wird auf das Jahr 1140 datiert (www.erftstadt.de). Die an exponierter Stelle errichtete Katholische Kirche St. Pantaleon wird indirekt schriftlich erstmals 1260 im Zusammenhang mit dem Patronatsrecht erwähnt und ist sicherlich älter. Eine direkte Erstnennung erfolgte im Liber Valoris 1300 (Esser 1969, S. 27).
Ursprünglich war Erp eine freihe Herrschaft, ein Allod unter Konrad von Schleiden. Dieser verkaufte die Herrschaft Erp 1402 an den Kölner Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden und erhielt es von ihm als Lehen (Esser 1969, S. 32). Insgesamt war Erp im Mittelalter in drei Grundherrschaften aufgeteilt. Die bedeutendste Grundherrschaft oblag den Herren von Schleiden ab 1402, die diese auf dem Schleidenhof, dem Fronhof, ausübten. Der Schleidener Grundherr „hatte den Galgen, d.h. die Gewalt über Leben und Tod aller Erper; der Schultheiß seines Hofgerichts, das auf dem Schleidenhof tagte, wurde zugleich Schultheiß des ganzen Dorfes“ (Welter 1955, S. 70). Weitere Grundherrschaften gehörten dem Domstift sowie dem Stift St. Andreas in Köln (Esser 1969, S. 30). Vereinzelte Höfe waren im Besitz weiterer Klöster und Stifte (z.B. Kloster Steinfeld, welches ab dem 16. Jahrhundert auch die Erper Pfarrer stellte). Die Luxemburger Straße verblieb im Eigentum des Kölner Erzbischofs als weitere Einnahmequelle.
Im Zuge des Truchsessischen Krieges (1583-1588) sowie des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde Erp vor allem im Jahr 1642 zu großen Teilen zerstört, u.a. brannte die Kirche aus (Esser 1969, S. 80). Mit Einmarsch der Franzosen wurde Erp dem Kanton Lechenich (1798) und der Bürgermeisterei Erp (1801) zugeordnet; die geistlichen Besitztümer wurden ab 1802 (Säkularisation) privatisiert. In preußischer Zeit gehörte die Bürgermeisterei Erp zum Kreis Lechenich, ab 1827 zum Kreis Euskirchen und dem Amt Lechenich. 1969 wurde Erp Teil des Zusammenschlusses mehrerer Siedlungen zur Stadt Erftstadt, welche 1975 dem Erftkreis, ab 2003 Rhein-Erft-Kreis genannt, zugeordnet wurde (de.wikipedia.org, Erp).
Wirtschaftliche Entwicklung Seit jeher ist die Erper Gemarkung landwirtschaftlich geprägt, kleine Handwerksbetriebe deckten den Bedarf an Waren, die nicht von den Einwohnern selbst hergestellt werden konnten (Esser 1969, S. 113). Mit dem Einsetzen der Industrialisierung erfuhr die Landwirtschaft tiefgreifende Veränderungen. Einerseits wurden in Euskirchen und Brühl Zuckerfabriken eröffnet, die über die Euskirchener Kreisbahn miteinander verbunden waren. Auch Erp erhielt einen Bahnanschluss (1894), womit der Absatz landwirtschaftlicher Produkte, vornehmlich nun Zuckerrüben, vereinfacht wurde. Gleichzeitig wanderten vermehrt Arbeiter in die aufstrebende Braunkohlenindustrie der benachbarten Ville ab. Kompensiert wurde dieser Mangel menschlicher Arbeitskräfte in der Landwirtschaft durch zunehmende Motorisierung und Mechanisierung landwirtschaftlicher Produktionsmethoden. Schließlich erfolgten ab 1911 erste Flurbereinigungsverfahren in den kleinteiligen Flurparzellierungen, um den Einsatz moderner und großer Maschinen zu ermöglichen (Esser 1969, S. 122). Die Zusammenlegung kleiner Flurparzellen zu größeren Schlägen und die Begradigung des Flurwegesystems ist auf historischen Ausgaben der Topographischen Karte der Jahre 1910 und 1926 sehr gut nachvollziehbar (HistoriKa 25: Erp). Der Zuckerrübenanbau dominiert bis heute die landwirtschaftliche Produktion in Erp; insgesamt spielt die Landwirtschaft aus wirtschaftlicher Sicht hier jedoch keine große Rolle mehr. Wurden Anfang des 20. Jahrhunderts noch 70 Bauernhöfe betrieben, finden sich heute nur noch wenige Vollerwerbs- und Nebenerwerbsbetriebe, die Zuckerrüben, Kartoffeln und Getreide anbauen (erftstadt.de und de.wikipedia.org, Erp). Während ein Kies- und Recyclingunternehmen sowie eine Reihe kleiner Dienstleistungsunternehmen in Erp ansässig sind, pendelt der Großteil der Erper Einwohnerschaft zur Arbeit in die umliegenden Großstädte, wie z.B. Köln und Umgebung.
Kulturlandschaftliche Beschreibung und kulturhistorische Bedeutung Erp ist eine geschlossene Siedlung inmitten der fruchtbaren Erper Lössplatte. Es ist von einer nahezu kreisrunden Gemarkung umgeben, die eine Größe von circa 1.630 Hektar (Welters 1955, S. 66) umfasst. Diese wird bis heute ausschließlich landwirtschaftlich genutzt und weist keinerlei Waldflächen auf. Laut Welters (ebd., S. 76) zeigt der historische Ortskern von Erp die Form eines Doppelwegedorfes. Die Siedlung erstreckt sich beidseits der Ufer der Erpa von Südwest nach Nordost. Uferparallel verlaufen zwei Hauptstraßen (Hochstraße und Marktstraße/Luxemburger Straße), die durch drei, das Erpatal querende Wege miteinander verbunden sind und dem historischen Wegenetz ein insgesamt leiterförmiges Aussehen verleihen. Entlang der beiden Hauptstraßen befindet sich der Schwerpunkt der historischen Bausubstanz, vor allem entlang der Wahlengasse in Form der großen Vierkanthöfe mit markanten Hofeinfahrten und der Kirche. Doch auch zwischen den beiden Hauptstraßen, im Auenbereich der Erpa befinden sich wichtige, das Ortsbild bis heute prägende und historisch bedeutsame Hofstellen (Vierseithöfe), deren Wassergräben und Teiche von der einst hier frei mäandrierenden Erpa gespeist wurden. Mittlerweile ist die Erpa begradigt und kanalisiert und die auf historischen Karten (Tranchot) noch nachvollziehbaren Teiche oder Weiher wurden beseitigt, die meisten laut Wikipedia (de.wikipedia.org: Erp (Erftstadt)) bereits vor 1800. Allerdings ist dieser Überflutungsbereich zwischen den beiden Hauptstraßen bis auf die erhaltenen Vierseitanlagen der alten Höfe frei von Bebauung geblieben und weist nun Garten- und Weidenbereiche auf, die sich an die uferseitigen Gebäudereihen der Hauptstraßen anschließen. Das Gelände fällt sanft zu den Bachufern hin ab.
Die von Backsteinbauweise dominierte Bausubstanz der Höfe datiert überwiegend ins 18. / 19. Jahrhundert. Viele landwirtschaftlichen Nebengebäude sind mittlerweile mordernisiert und zu Wohnraum umgebaut worden. Ab den 1950er Jahren erlebte Erp „einen Bevölkerungszuzug zuerst durch Flüchtlinge und Vertriebene in Folge des Zweiten Weltkriegs und danach durch günstiges Bauland in Kombination mit den nahegelegenen Großstädten Köln und Bonn“ (Graf 2016, S. 24). Dieser Bevölkerungszuwachs ist ebenfalls auf den Ausgaben der Topographischen Karte der Jahre ab 1959 sehr gut nachvollziehbar: Neubaugebiete fügen sich in südlicher, ab den 1970er Jahren auch in nördlicher Richtung an den historischen Ortskern an (HistoriKa 25: Erp). Insgesamt ist der historische Ortskern von Erp mit seinen großen und kleinen Höfen zwischen Marktstraße/Luxemburger Straße und Hochstraße sehr gut nachvollziehbar; dies vor allem im Zusammenspiel mit dem kontinuierlich siedlungsfrei gebliebenen Überflutungsbereich der Erp. Ortsbildprägend sind vor allem die an exponierter Stelle errichtete Katholische Kirche Sankt Pantaleon mit erhaltenem Kirchhof und Kirchhofmauer, der Roechhof (heute Christinenhof), der Schleiden- und Zweifelshof sowie der Cordenhof am Ufer der Erpa. An markanten Weggabelungen innerhalb und außerhalb der Ortslage sind historische, und heute denkmalgeschützte Wegekreuze erhalten.
Quelle HistoriKa 25: Historische topographische Karten des heutigen Nordrhein-Westfalens im Wandel der Zeit, Blatt 5206 Erp (Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn 2005).
Internet de.wikipedia.org: Erp (Erftstadt) (abgerufen am 14.02.2018) erftstadt.de: Stadtinfos, Die Stadtteile, Erp (abgerufen am 21.03.2018, Inhalt nicht mehr verfügbar 18.02.2020) rheinische-geschichte.lvr.de: Friedrich III. von Saarwerden (abgerufen am 10.04.2018)
Graf, Andrea / Institut für Landeskunde, Bonn (Hrsg.) (2016)
Erftstadt Erp - janz weit draußen? In: Dörfer im Fokus. Skizzen über Veränderungsprozesse im ländlichen Raum, (Alltag im Rheinland. Sonderheft 2016. Mitteilungen der Abteilungen Sprache und Volkskunde des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte ; eine Jahresgabe für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.) S. 23-33. Bonn.
Schreiber, Bernhard Peter / Stadt Erftstadt - Kulturkreis Erftstadt e.V. (Hrsg.) (1999)
Archäologische Funde und Denkmäler des erftstädtischen Raumes. Düren.
Welters, Hans (1955)
Erp - ein alter Dorfplan erzählt. In: Heimatkalender des Kreises Euskirchen 1955, S. 66-92. Rheinberg.
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