Die Kaisereiche steht im Goethepark der Stadt Landau in der Pfalz und ist dort eine Besonderheit dieser Grünanlage. Kaisereichen sind Eichen, die insbesondere um 1900 posthum als Erinnerung an Kaiser Wilhelm I. zu seinem 100. Geburtstag überall im Deutschen Reich gepflanzt oder ihm gewidmet wurden (vgl. etwa die Kaisereiche im Königsforst bei Bergisch Gladbach).
Standort Goethepark Geht man von der Westbahnstraße aus die Treppe in den Goethepark hinunter, steht die Kaisereiche, ein Solitärbaum, rechts auf dem Rasen. Es handelt sich um eine ca. 35 m hohe Stiel-Eiche mit einem Stammdurchmesser von mittlerweile 130 cm. Diese Kaisereiche wurde 1871 gepflanzt und 1939 zu einem Naturdenkmal erklärt. Inzwischen gehört der Baum zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Parkanlagen auf dem ehemaligen Festungsgelände in Landau in der Pfalz.
Merkmale der Stiel-Eichen Diese Bäume heißen so, weil ihre Früchte, die Eicheln, auf langen Stielen sitzen. Stiel-Eichen sind in Europa und im nördlichen Kleinasien verbreitet und haben hohe Ansprüche an den Boden. Dieser sollte tiefgründig und feucht sein. Stieleichen wachsen bevorzugt in Ebenen und Flussniederungen. Ihr Holz ist sehr hart, fest und wegen seines Gehalts an Gerbsäure widerstandsfähig gegen Fäulnis. In der Vergangenheit wurden ganze Wälder abgeholzt, um das Holz für den Haus- und Schiffsbau nutzen zu können. Für ein großes Segelschiff werden beispielsweise etwa 2000 Eichenbäume benötigt. Heute wird das Holz der Stiel-Eiche zum Möbelbau, für Parkettböden und die Anfertigung von Holzfässern verwendet. Da es auch unter Wasser gut haltbar ist, kann es zudem im Brückenbau und für Eisenbahnschwellen genutzt werden. Die Gerbsäure befindet sich nicht nur im Holz, sondern auch in der Rinde, die aus diesem Grund in Gerbereien, aber auch als Droge in der Pflanzenheilkunde verwendet wird.
Bedeutung von Eichen Im Allgemeinen wird, wenn von der Eiche die Rede ist, kein Unterschied zwischen der Stiel- oder Sommereiche (Quercus robur) und der Trauben- oder Wintereiche (Quercus petraea) gemacht. Letztere behält ihr Laub im Gegensatz zur Sommereiche in vertrocknetem Zustand auch im Winter. Die langlebige Eiche - sie kann 500-800 Jahre alt werden - war vielen Völkern heilig: den Griechen, Etruskern, Römern, Germanen, Kelten und Slawen. In der germanischen Mythologie war sie dem Gewittergott Donar geweiht. Die Eiche wurde viel besungen, ihre Blätter zierten die Häupter der Helden. Insofern ist verständlich, dass die Eiche ebenso für die Kaiser-Verehrung von Wilhelm I. von Bedeutung war und deshalb auch eine im Landauer Goethepark zur Kaisereiche wurde.
(Monika Vogel, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)
Internet naturschutz.rlp.de: Schutzverordnung vom 03.06.1939 (abgerufen 10.08.2017) www.baumkunde.de: Steckbrief Stiel-Eiche (abgerufen 28.03.2018)
Literatur
Hecker, Ulrich (1995)
Bäume und Sträucher. BLV Handbuch. S. 190 ff, München.
Hetzer, Frank (2014)
Die Gartenstadt Landau und ihre Parks. S. 95, Landau.
Zauner, Georg (1991)
Laubbäume. Die wichtigen Baumarten - kennenlernen und bestimmen leicht gemacht. S. 30 ff, München.
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1871
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