Der Bildstock besteht aus vier Elementen. Ein kleiner Sockel trägt einen massiven Fuß, der in eine kurze Stele übergeht und von einem tabernakelartigen Aufsatz abgeschlossen wird. In den Aufsatz ist eine Nische eingearbeitet, die von einem Dach abgeschlossen wird. Darin steht eine Mutter Gottes aus Messing, die auf eine Schlange tritt. Sie hat mit den Handflächen nach vorne ausgebreitete Arme. Um die vergitterte Nische ist folgende Aufforderung zu lesen:
„Es gehe keiner vorrüber ohne Maria zu grüßen.“
Im mittleren Teil der Stele steht:
„Ave Maria“
Auf dem Sockel ist eingemeißelt:
„Errichtet zur Ehre Gottes / von der Familie / Franz Müller / am 09. Nov. 1904“
Der Bildstock wird umrahmt von einem Stahlgerüst, an dem Kletterrosen ranken.
Hintergründe der Aufstellung
Ein Sohn der Familie Müller hat mit einem Schubkarren in jungen Jahren in der Gewanne im Erb Gras geholt. Ganz in der Nähe ging ein Ochse mit einem Wagen durch. Der Sohn kam mit seinem Fuß unter ein Wagenrad und verlor diesen dadurch. Seine Mutter, Elisabeth Müller geborene Münch, gab das Gelübde ab, wenn ihr Junge am Leben bliebe, werde die Familie einen Bildstock errichten. Der Fuß des Sohnes wurde an der Stelle des Bildstocks begraben. Als Söhne kommen Valentin, Karl oder Franz Josef Müller in Frage.
Im oberen Erb
Der Name der Gewanne im oberen Erb geht auf ein liegendes Gut zurück (Dittmaier 1963). Erb kommt von Erbe (Leonhardt 1928). Es war Erbbestand. Heute ist das Gebiet bebaut.
(Anne-Sophie Holderle, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)