Der aus gelbem Sandstein gefertigte Bildstock steht in der Gewanne im oberen Grund in der Ortsgemeinde Maikammer. Er besteht aus drei Elementen. Auf einem massiven Sockel erhebt sich eine zweiteilige Stele, die von einem tabernakelartigen Aufsatz abgeschlossen wird. Der Bildstock trägt die Jahreszahl 1882 und wurde von der Familie Kühn aus Alsterweiler aus Dankbarkeit für eine Wiedergenesung nach schwerer Krankheit errichtet. Er ist eine typische Betsäule zur Verrichtung der Andacht. Allerdings handelt es sich um einen fast exakten Nachbau. Der ursprüngliche stark verwitterte Bildstock steht nun in der Hauptstraße Nr.25. Der Nachbau wurde von der Familie Albert und Doris Orth finanziert.
In der Kopfnische befindet sich ein steinernes Christusbild. Auf der Stele ist in gotischer Schrift zu lesen: „Dieses Kreiz Jesu / sei meine Liebe / 300 Thag Ablaß“
Die ursprüngliche Inschrift auf dem alten Bildstock lautete: „O süßes Herz Jesu / sei meine Liebe / 300 Tage Ablaß“
Auf der Sockelkartusche des Tischsockels ist die Jahreszahl 1882 eingemeißelt. Der kleine Platz um den Bildstock ist von zwei Zypressen umrahmt und in Sandstein eingefaßt.
Im oberen Grund Der Name der Gewanne im oberen Grund, zu mittelhochdeutsch grunt, bedeutete grobkörniger Sand. Später ging die Bedeutung über in Grund, Vertiefung, Tal, Mulde (Schirmer 1974). Hier ist der Talgrund des Wetterkreuzbergs angesprochen.
(Matthias C.S. Dreyer, 2018)
Literatur
Schirmer, Aloys (1974)
De Sperwebäm. In: Pfälzer Heimat Jahrgang 26 (Heft 4), Speyer.
Weinmann, Fred (1973)
Steinkreuze und Bildstöcke in der Pfalz. S. 46, Nr. 95, Nürnberg.
Wittmer, Richard (2000)
Die Flur von Maikammer-Alsterweiler: Ihre Namen und steinernen Zeugen in Geschichte und Geschichten. S.61, 180-181, Maikammer.
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