In seiner Bedeutung herausragend ist das knapp 600 Hektar große Naturschutzgebiet (NSG) Fleuthkuhlen mit der Issumer Fleuth zwischen Winnekendonk, Geldern-Kapellen und Issum. Viele Stillgewässer mit Röhrichten und dichten Ufergebüschen, die von ausgedehnten, oft verwunschen wirkenden Bruch- und Sumpfwäldern und Teppichen aus verschiedenen Seggenarten umgeben sind, prägen das Gebiet. Entstanden sind die Gewässer durch Torfabbau, der hier bis vor ca. 100 Jahren betrieben wurde. Nach Aufgabe der Nutzung entwickelten sich mit den unterschiedlichen Verlandungsstadien der Gewässer über die Jahre und Jahrzehnte ungestörte Lebensräume für viele seltene, zum Teil auch stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten.
Vielfalt auf engem Raum Vielfalt auf engem Raum - das scheint hier in jeder Hinsicht das Motto zu sein. Wie an einer verschlungenen Kette aufgefädelt, reihen sich die unterschiedlichen Teilbereiche des sich lang hinziehenden Naturschutzgebietes aneinander. Fließgewässer, Auenlandschaft, etliche Stillgewässer, Sumpfbereiche, Röhrichte, trockene Laub-, Nadel- und Mischwälder und Bruchwaldbereiche wechseln sich ab. Dementsprechend vielgestaltig zeigt sich auch die Pflanzen- und Tierwelt. Mehrere hundert Arten sind dokumentiert, wovon wiederum rund 120 Arten als gefährdet eingestuft sind. In einigen Bereichen tummeln sich u.a. die heimlich im Schilf lebende Wasserralle oder die stark gefährdete Spitzenfleck-Libelle. Auch die Flora der Fleuthkuhlen ist so abwechslungsreich wie die Bereiche selbst. Dottergelber Zungen-Hahnenfuß (Ranunculus lingua), die auch als Schlangen- oder Drachenwurz bezeichnete Sumpf-Calla (Calla palustris) oder die bis zu zwei Meter groß werdende Schneide (Cladium mariscus) sind da nur einige Beispiele. Besonders für Fledermäuse sind die Fleuthkuhlen ein Paradies. Dreizehn unterschiedliche Arten fühlen sich hier wohl, darunter auch die seltene und sehr anspruchsvolle Fransenfledermaus.
Naturschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) 1986 wurden zunächst vier getrennte Teilbereiche des Gebietes unter Naturschutz gestellt (Gaisberg, Wörchem, Finkenhorst und Witthey, zusammen ca. 356 Hektar groß). Mit der Rechtskraft des Landschaftsplans Geldern-Issum 1999 wurden drei der Teilgebiete über die Niederung der Issumer Fleuth vernetzt. Diese Vernetzungsbereiche sind seitdem ebenfalls als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Heute umfasst das Schutzgebiet 588 Hektar Fläche. Um Teile des Gebietes dauerhaft für den Naturschutz zu sichern, kaufte die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege 147 Hektar Fläche auf. Als FFH-Gebiet zählen die Fleuthkuhlen außerdem zum europaweit bedeutenden Naturschutznetz „Natura 2000“.
Seit 1995 wird das gesamte Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen vom NABU-Naturschutzzentrum Gelderland als Einrichtung des NABU Kreisverbandes Kleve e.V. betreut. Detaillierte Informationen zum Naturschutzgebiet bietet eine umfangreiche Broschüre mit Wegekarte, die über das NABU-Naturschutzzentrum Gelderland bezogen werden kann. Die Broschüre wird weiter unten zum Download angeboten.
(Helga M. Kaczmarek, NABU-Naturschutzzentrum Gelderland, erstellt im Rahmen des LVR-Netzwerkes Kulturlandschaft, 2017)
Internet nsg.naturschutzinformationen.nrw.de: Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen (KLE-005) (abgerufen 22.02.2024) nabu-kleve.de: NABU Kleve - Fleuthkuhlen (abgerufen: 07.09.2017) nrw-stiftung.de: Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege - Film über die Fleuthkuhlen (abgerufen: 07.09.2017) nrw-stiftung.de: Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege - Fleuthkuhlen (abgerufen: 07.09.2017) ffh-gebiete.de: Deutschlands Natur - FFH-Gebiete, FFH-Arten und Vogelschutzgebiete - Natura 2000 (abgerufen: 07.09.2017) natura2000-meldedok.naturschutzinformationen.nrw.de: Natura 2000-Gebiete in Nordrhein-Westfalen (abgerufen: 07.09.2017) nrw-stiftung.de: Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege - Broschüre zu den Fleuthkuhlen (PDF-Dokument, 4,5 MB; abgerufen: 07.09.2017)
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