Auf der dem Ort zugewandten Seite ist das Monogramm IHS abgebildet. Die Buchstaben sind die Initialen des lateinischen Namens: Iesus hominum salvator = Jesus, Erlöser der Menschen. Unter dem breit gedehnten H befindet sich ein kleines vergoldetes Kreuz und ein Pfeil zeigt nach unten. Diese Abbildungen stehen symbolisch für den Tod Christi am Kreuz. Der nach unten zeigende Pfeil symbolisiert Trauer. Direkt darunter ist die Jahreszahl 1721 eingemeißelt. In der Mitte des Querbalkens ist ein von zwei Zweigen eingerahmtes Herz zu sehen. Links und rechts davon befindet sich die Inschrift:
„ES SEI FERNE VON UNS / DAS MIR UNS ANDERST RÜHMEN /
ALS IN DEM KREUZ UNSERS HERRN JESU CHRIST“
ALS IN DEM KREUZ UNSERS HERRN JESU CHRIST“
Dieses Bekenntnis drückt aus, dass die Gottesfurcht und das Gottvertrauen Anlässe für die Menschen waren, Feldkreuze zu errichten. Mit diesen wurde die Bitte um die Abwendung von Krieg, Hunger, Krankheit und Sünden verbunden (Biffar 1995).
Der Bergseite zugewandt steht oben am Kreuzesstamm die Jahrezahl 1721. Im Zentrum des Querbalkens befindet sich wie auf der Vorderseite das IHS. Hier allerdings ist das S wie ein Fragezeichen dargestellt. Wittmer vermutet in seinem Buch, dass möglicherweise der gute Maikammerer Wein dem Bildhauer hier einen Streich gespielt habe. Einem Hinweis von Rudof Wild zu Folge kommen bei Inschriften hin und wieder spiegelbildlich dargestellte Buchstaben vor. Die landläufige Erklärung hierfür sei, dass die ausführenden Handwerker nicht richtig schreiben und lesen konnten und sie deshalb die Schablone für Buchstaben falsch herum aufgelegt hätten.
Das Flukreuz ist im nachrichtlichen Vereichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südliche Weinstraße wie folgt eingetragen: Wegekreuz Mühlstraße, barock, auf Tischsockel, bez. 1723 und 1721 (GDKE 2019).
Stifter
Auf dem linken und rechten Querbalken ist die Inschrift zu lesen:
„MICHEL HIDZ / ENDERFFER - BARBRA HIDZEND / ERFFERIN“
Genaue Erkenntnisse über die Stifter liegen nicht vor. Es gibt aber folgende Legende (Film in der Mediengalerie): Es soll sich um einen fremden Weinfuhrmann gehandelt haben. Der Stifter des Kreuzes versteckte sich im Jahre 1790 in einem Gebüsch von Bluthaselnusssträuchern vor französischen husarischen Reitern, die ihn verfolgten. Er wurde nicht entdeckt. Aus Dankbarkeit soll der Gerettete genau an dieser Stelle das Feldkreuz errichten haben lassen (Biffar 1995). Diese Legende passt allerdings nicht mit dem Entstehungsdatum des Kreuzes zusammen. Somit müsste die „Stifterbeschriftung“ nachträglich aufgetragen worden sein.
Im Jahr 1995 wurde das Kreuz durch den ortsansässigen Künstler Aribert Frosch im Auftrag der Katholischen Arbeiterbewegung Maikammer restauriert.
Im vorderen Wolfsloch
Das Kreuz befindet sich in der Gewanne im vorderen Wolfsloch am sogenannten Breiten Weg, einer breiten Feldwegekreuzung. Der Flurstückname entstand, weil der Ort nahe dem Kuhfriedhof in St. Martin lag und durch den Geruch toter Kühe Wölfe angelockt wurden. Um zu verhindern, dass diese in das Dorf kamen, hob man hier Fallgruben aus.
(Anne-Sophie Holderle, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)