Ortsgeschichte Der heutige Kreis Düren gehörte überwiegend zum Herzogtum Jülich und war in verschiedene Verwaltungs- und Gerichtsbezirke aufgeteilt. Dabei gehörten die Orte Gey und Straß zum Amt Nörvenich. Unter französischer Herrschaft war Gey Teil der Mairie (Bürgermeisterei) Straß (zusammen mit Hürtgen, Groß- und Kleinhau) im Kanton Düren. Nachdem 1815 durch den Wiener Kongress das gesamte Gebiet zum Königreich Preußen kam, war Gey ab 1825 Teil des 1816 gegründeten preußischen Kreises Düren. 1874 bildete sich die Bürgermeisterei Straß-Bergstein, die 1927 in Amt Straß-Bergstein umbenannt wurde. Mit der Auflösung des Amtes Nörvenich am 11. Juli 1969 schlossen sich die Ortschaften Bergstein, Brandenburg, Gey, Hürtgen und Straß freiwillig zur Gemeinde Hürtgenwald zusammen. Am 1. Januar 1972 trat Vossenack im Rahmen der kommunalen Neugliederung ebenfalls der neuen Gemeinde bei, wodurch die Gemeinde Hürtgenwald ihre heutige Größe erreichte. Im Juni 2017 hat Gey eine Einwohnerzahl von 1.816.
Herkunft des Ortsnamens Es gibt verschiedene Deutungen über die Herkunft des Ortsnamens von Gey: Zum einen wird vermutet, dass es in der Umgebung des heutigen Ortsgebietes zur Zeit von Karl dem Großen ein Jagdgehege gegeben haben soll. Im Altdeutschen wurde dies als Gehagon oder Gahagon benannt. Aus diesen Namen könnte später der Name Gey entstanden sein. Andererseits gibt es eine Theorie, die auf dem Altdeutschen Wort gahi beruht, was „jäh“ bedeutet. Da das Gebirge ober- und unterhalb von Gey eine Starke Neigung aufweist könnte es sein, dass die Umgebung früher so beschrieben wurde. Der erste schriftliche Hinweis auf den Ort findet sich in einem Schöffenprotokoll aus dem Jahr 1387, in dem ein Dürener Schöffe mit dem Namen „Johann von der Geyen“ erwähnt wird. 1476 wird der Ort in schriftlichen Dokumenten als „in den Geyen“ benannt. Ab diesem Jahr wird auch eine Kapelle erwähnt, in der es regelmäßig Gottesdienste gab. Diese Kapelle war aber noch bis zum Jahr 1801 von der Mutterpfarre Lendersdorf (heutiger Stadtteil von Düren) abhängig.
Hürtgenwald im Zweiten Weltkrieg Im Rahmen der Schlacht im Hürtgenwald wurde Gey in der Allerseelenschlacht vom 2. bis 8. November 1944 völlig zerstört, die meisten Häuser bis in die Grundmauern. Die ehemals in der Hauptstraße befindliche Pfarrkirche wurde 1944 größtenteils vernichtet und 1951 an der Friedhofstraße neu gebaut. Es standen von ihr nur noch zwei etwa 1,80 bis 2 Meter hohe Pfosten der großen Tür unter dem Rosenfenster. Das Dorf und die Umgebung waren von Minen, Blindgängern und Munitionsresten verseucht. Bei Bauarbeiten und Neubauten werden heute noch Blindgänger und andere Ausrüstungsteile aus dieser Zeit entdeckt und geborgen (ergänzt nach de.wikipedia.org, Gey). Nach der Schlacht lagen viele gefallene Soldaten im Dorf. Sie wurden von den ersten Geyern, die aus der Evakuierung zurückkamen, sowie von an den Kämpfen beteiligten Soldaten geborgen. Die meisten Gefallenen wurden auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt und nach dem Krieg auf den Ehrenfriedhof Hürtgen umgebettet.
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 495-496, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Schreiber, Theo / Maas-Rhein Institut für Angewandte Geographie e.V. (Hrsg.) (1990)
Städte und Gemeinden des Kreises Düren. Regionalatlas Euregio Maas-Rhein. Aachen.
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