Ziegeleien in der Weseler Aue

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Wesel
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 40′ 56,09″ N: 6° 35′ 28,83″ O 51,68225°N: 6,59134°O
Koordinate UTM 32.333.487,45 m: 5.728.444,67 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.540.941,94 m: 5.727.714,92 m
  • Schwarz-weiß Aufnahme einer der ehemaligen Ziegeleien, hier der Firma Block, in der Weseler Aue.

    Schwarz-weiß Aufnahme einer der ehemaligen Ziegeleien, hier der Firma Block, in der Weseler Aue.

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  • Hörerlebnis zu Ziegeleien in einfacher Sprache (Autorin: Saskia Löbner, MP3-Audiodatei, 1'24 Minuten, 3,2 MB).

    Hörerlebnis zu Ziegeleien in einfacher Sprache (Autorin: Saskia Löbner, MP3-Audiodatei, 1'24 Minuten, 3,2 MB).

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    mobile discovery / Löbner, Saskia
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    Saskia Löbner
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  • Acker mit Kornblumen (2022)

    Acker mit Kornblumen (2022)

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  • Blühende Gelbklette (2022)

    Blühende Gelbklette (2022)

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  • Wiese mit Obstbäumen am alten Ziegeleigelände (2022)

    Wiese mit Obstbäumen am alten Ziegeleigelände (2022)

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  • Acker-Krummhals (2022)

    Acker-Krummhals (2022)

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  • Zauntor zum Gelände der ehemaligen Ziegelei (2022)

    Zauntor zum Gelände der ehemaligen Ziegelei (2022)

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  • Liste von Pflanzen und Tieren im Bereich der Ziegeleien Weseler Aue (2022)

    Liste von Pflanzen und Tieren im Bereich der Ziegeleien Weseler Aue (2022)

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  • Hörerlebnis zu Ziegeleien in deutscher Sprache (Autorin: Saskia Löbner, MP3-Audiodatei, 2'38 Minuten, 6,0 MB).

    Hörerlebnis zu Ziegeleien in deutscher Sprache (Autorin: Saskia Löbner, MP3-Audiodatei, 2'38 Minuten, 6,0 MB).

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    Saskia Löbner
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Man soll es nicht meinen, aber die Römer haben ihr Weltreich auf Ziegeln aufgebaut. Ohne Ziegeleien wäre der römische Erfolg nicht denkbar gewesen. Nachdem die Römer aus unserer Region weg waren und ihre Tricks mitgenommen hatten, brauchten wir Germanen etwa 650 Jahre, um den Kniff mit den Ziegeln rauszubekommen. Erst im 12. Jahrhundert tasteten wir uns wieder langsam an die Ziegelbrennerei heran.
Für diese Gegend waren Ziegel ein Segen – da brauchen wir uns nur die Kirchen, Burgen oder Stadtmauern anschauen. Denn Steine gibt es hier kaum, und wenn man mit ihnen bauen will, ist der Transport sehr teuer. Glücklicherweise haben die verschiedenen Eiszeiten und der Rhein für Ersatz gesorgt. Ton, aus dem Ziegel hergestellt werden, wurde hier reichlich abgelagert. Auf der Basis dieses heimischen Rohstoffs entstanden Tongruben und Ziegeleien, von denen heute allerdings nur noch wenige in Betrieb sind.

Der Straßenname „Ziegeleiweg“ verweist noch auf eine ehemalige Ziegelei, in der noch im 20. Jahrhundert viele Flürener Familien ihren Lebensunterhalt verdienten. Tonziegel sind inzwischen anderen Baumaterialien gewichen und es werden eher Fliesen als Boden- oder Wandbelag hergestellt. Deshalb wird das Naturprodukt nicht mehr so stark nachgefragt wie zu den Zeiten, als man noch so ziemlich alles damit baute. Die alten Gruben holt sich die Natur zurück – lässt man sie in Ruhe, laufen sie voll und werden zu stillen Teichen. Dieses Beispiel zeigt, wie überraschend tief eine Landschaft in ihrer uralten Entstehungsgeschichte verwurzelt ist. Nicht nur Natur- und Kulturräume hängen vom Boden, den Landschaftsformen und vom Wasser ab – selbst die Zeugnisse unserer Zivilisation werden davon geprägt und verleihen umgekehrt einer Gegend ihren ganz besonderen Charakter. Damit hören die Wechselwirkungen aber nicht auf. Die stillgelegten Tongruben der verschwundenen Ziegeleien gibt es manchmal noch. Sie sind zu Teichen geworden und bieten in diesem Fall wieder heimischen Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum, der zu unserem Niederrhein gehört wie die Ziegel!

Auf der Karte wurde ein beispielhafter Bereich zwischen der Emmericher Straße und der Weseler Aue in Flüren als Standort für eine ehemalige Ziegelei gewählt.

(Saskia Löbner, mobile discovery, erstellt in Kooperation mit der Biologischen Station im Kreis Wesel e.V. im Rahmen des Projektes „Verborgene Schätze inklusiv“. Ein Projekt des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege, 2017)


Die Ziegeleien als Lebensraum für Pflanzen und Tiere
Das ehemalige Ziegeleigelände beherbergt dichte Gebüsche und Waldanteile, durchsetzt mit Brachen. Einige auetypische Pflanzen wie die Silberweide sind zu finden, daneben auch die wärmeliebende Ess-Kastanie. Ringsum befinden sich landwirtschaftlich extensiv genutzte Grünland- und Ackerflächen und vereinzelt private Gebäude.
Die Grünlandflächen haben sich zu artenreichen Flächen mit teils mageren Standorten entwickelt. Um die Fläche ökologisch aufzuwerten, sind Blühpflanzen artenreicher, magerer Wiesen eingesät, und einige Obstbäume gepflanzt worden.
Auf dem lockeren Sandboden der Äcker konnten einige selten gewordene Ackerwildkräuter gefunden werden. Auch ein gelbes Rauhblattgewächs, die sogenannte Gewöhnliche Gelbklette (Amsinckia micrantha oder synonym menziesii) fasste auf den Äckern Fuß. Sie stammt aus Nordamerika, wo ihr Name „Fiddleneck“ auf die geigenhals-ähnlich gekrümmte Wickel - den typischen Blütenstand der Pflanzenfamilie - anspielt. Neben diesem gelben „Geigenhals“ tritt aus derselben Pflanzenfamilie auch ein „Krummhals“ hier auf: der heimische, blaue Acker-Krummhals (Anchusa arvensis).
Eine Liste aller vorgefundenen Arten befindet sich als pdf-Datei in der Medienleiste.

(Biologische Station im Kreis Wesel e.V., 2022. Erstellt im Rahmen des Projektes „KuLaDig-Natur“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft.)



Ziegeleien in der Weseler Aue

Schlagwörter
Ort
46487 Wesel - Flüren
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
keine Angabe
Historischer Zeitraum
Ende nach 1950

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Biologische Station im Kreis Wesel e.V. (2022): „Ziegeleien in der Weseler Aue”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-268871 (Abgerufen: 26. April 2024)
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