Der Alte Bahnhof von Weinbach-Gräveneck steht östlich der Trasse der Lahntalbahn und wurde vom Hochbauarchitekten Heinrich Velde (1827 bis 1905) geplant, der auch für den Bau und das Aussehen fast aller anderen Hochbauten entlang der Lahntalbahn verantwortlich zeichnete. Daher ist das Gebäude ein Typenbau und findet sich so auch am Bahnhof von Weinbach-Fürfurt. Der Bau erfolgte im Jahre 1862. Das circa 65 Quadratmeter große, doppelstöckige Gebäude ist im Stil des Klassizismus gehalten. Wenige Meter nördlich des alten Bahnhofsgebäudes steht ein zugehöriger, etwa 45 Quadratmeter großer Schuppen, der einen nach Süden ausgerichteten Giebel besitzt.
Der Bahnhof besaß nicht nur für den Personenverkehr eine gewisse Bedeutung. Westlich von Gräveneck, rechts der Lahn, befand sich die Eisenerzgrube Georg-Joseph. Das dort gewonnene Eisenerz wurde über den Wittekindstollen und eine Grubenbahnbrücke zum Bahnhof transportiert. Südöstlich des Bahnhofs lag die Eisenerzgrube Schottenbach, von der seit 1908 über eine Seilbahn Eisenerz zum Bahnhof gelangte. Das Eisenerz wurde über den Bahnhof abtransportiert.
Der alte Bahnhof wurde um die Jahrhundertwende zu klein, weshalb zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Neue Bahnhof errichtet wurde. Heute ist das Gebäude bewohnt und in gutem baulichen Zustand.
(Jörn Schultheiß, hessenARCHÄOLOGIE, 2017)
Internet denkxweb.denkmalpflege-hessen.de: DenkXweb - Bahnhof Gräveneck (abgerufen 23.05.2017) lahnbahn.de: Eisenbahnen links und rechts der Lahn - Gräveneck (abgerufen 23.05.2017) weilburg-lahn.info: Überblick zur Geschichte der Lahntalbahn aus Anlass des 150. Jahrestags ihrer Ankunft in Weilburg (PDF-Dokument, 9 MB, abgerufen 17.05.2017)
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