Hauptwerkstätte Grefrath

RWE Technikzentrum

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Frechen
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 22,32″ N: 6° 45′ 19,71″ O 50,9062°N: 6,75548°O
Koordinate UTM 32.342.193,52 m: 5.641.793,70 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.553.182,80 m: 5.641.483,74 m
  • Abschnitt von drei Förderschaufeln eines Braunkohlebaggers im Außenbereich des von der RWE Power AG an der Grube des Braunkohle-Tagebaus Hambach betriebenen Aussichtspunkts "Terra Nova 1" bei Elsdorf-Berrendorf (2021).

    Abschnitt von drei Förderschaufeln eines Braunkohlebaggers im Außenbereich des von der RWE Power AG an der Grube des Braunkohle-Tagebaus Hambach betriebenen Aussichtspunkts "Terra Nova 1" bei Elsdorf-Berrendorf (2021).

    Copyright-Hinweis:
    Knöchel, Franz-Josef / Landschaftsverband Rheinland / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Franz-Josef Knöchel
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  • Karte des Rheinischen Braunkohlereviers (2013).

    Karte des Rheinischen Braunkohlereviers (2013).

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    Thoroe / CC-BY-SA-2.0 via Wikimedia Commons, Karte: OpenStreetMap, Open Database License (ODbL)
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Die Hauptwerkstätte (HW) Grefrath hat ihre Wurzeln in der Grube Grefrath, in der ab 1890 östlich der Ortslage Grefrath im Tagebaubetrieb Rohkohlen gewonnen und deren Abraumtransport ab 1896 von der „Döring & Lehrmann AG“ ausgeführt wurden. 1899 begann die Produktion in der Brikettfabrik Grefrath (Schüler 2007, S. 109). 1912 übernahm die RAG die Abraumwerkstatt Döhring & Lehrmann, die aus einer Werkstatt mit Dreherei, Schmiede und Stellmacherei sowie einer Kantine bestand und erweiterte sie im Laufe der Jahre kontinuierlich. Ziel war es, die zunehmend größer dimensionierten und mechanisierten Gerätschaften des Abbaus und der Fabrikanlagen (Lokomotiven, Abraumwagen, Bagger, etc.) unabhängig von Fremdfirmen reparieren und instandhalten zu können (Coenen 2006, S. 6). So erhielt die Werkstatt Anschlüsse an das Bahnnetz, Mitte der 1920er Jahre eine Lehrwerkstatt zur Ausbildung von Facharbeitskräften sowie 1930 die Aufgabe als Feuerlösch- und Rettungsstation der Brikettfabriken im Frechener Raum (Schüler 2006, S. 34).
Als am 3. Januar 1945 die Brikettfabrik Grefrath kriegsbedingt stark beschädigt wurde, verwendete man ihr Baumaterial zur Erweiterung der Hauptwerkstätte. Sie erhielt Anfang der 1950er Jahre den Auftrag zum Bau des ersten Groß-Schaufelradbaggers und eines Absetzers im Zuge der erstmaligen Erschließung von Tieftagebauen im Nordrevier (Coenen 2006, S. 28). Die Hauptwerkstätte wurde in den 1950er Jahren auch an die Nord-Süd-Kohlenbahn angeschlossen.

Die Hauptwerkstätte Grefrath bietet heute unter dem Namen RWE Technikzentrum Produkte und Dienstleistungen zur Maschinen- und Anlageninstandhaltung an. Das Gelände des Unternehmens wuchs im Laufe der Zeit auf dieselbe Größe wie der 1965 umgesiedelte Ort Grefrath im Süden und prägt mit seinen Gleisanlagen und Werkshallen das Ortsbild. Ebenso trennt der Standort die beiden umgesiedelten Orte Grefrath und Habbelrath räumlich voneinander und ist Arbeitsstätte von etwa 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (RWE Technikzentrum, 25.08.2015). Historische Bausubstanz ist vermutlich erhalten.

Das RWE-Technikzentrum (Hauptwerkstätte Grefrath) weist eine über 100jährige räumliche und funktionale Persistenz auf und hat mittlerweile weltweite technische Bedeutung.

Hinweis
Das Objekt „Hauptwerkstätte Grefrath“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Nord-Süd-Kohlenbahn (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 069).

(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2017)

Internet
www.rwe.com: RWE-Technikzentrum, Über uns (abgerufen 25.08.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 14.02.2022)

Literatur

Coenen, Manfred (2006)
90 Jahre Hauptwerkstätte Grefrath 1916-2006. (Jahrbuch des Frechener Geschichtsvereins e.V..) S. 5-32. Frechen.
Schüler, Volker (2007)
Die Brikettfabrik Grefrath 1899-1944. (Jahrbuch des Frechener Geschichtsvereins e.V. Band.) S. 109-113. Frechen.
Schüler, Volker (2006)
Die Brandkatastrophe im Förderstollen der Gruben Carl und Grefrath am 5. Mai 1917. (Jahrbuch des Frechener Geschichtsvereins e.V..) S. 33-45. Frechen.

Hauptwerkstätte Grefrath

Schlagwörter
Ort
50226 Frechen - Grefrath
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1890 bis 1916

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Nicole Schmitz (2017): „Hauptwerkstätte Grefrath”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-263142 (Abgerufen: 26. April 2024)
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