Die Pflanzenwelt der Krautschicht reagiert in anderer Form auf diesen Beweidungstyp. Pferde verbeißen mit den Lippen und Schneidezähnen „schärfer“, neigen zu stärkerer Futterselektion mit partiellem Kahlfraß und haben einen die Grasnarbe zerstörenden Tritt. Diese für die Krautschicht der Vegetation weniger erfreulichen Wirkungen führen allerdings zu Störstellen und insbesondere zeigen sich hier häufiger offene Boden- beziehungweise Sedimentstellen. Letzteres hat zur Folge, dass man auf manchen Pferdeweiden in den Bereichen gerade dieser Störstellen auf eine besonders individuen- und artenreiche Besiedlung von bodennistenden Wildbienen verschiedenster Gattungen und oft vielen Arten der Sandbienen (Andrena spp.) und Furchenbienen (Lasioglossum spp.) trifft. Ein gewisser Anteil solcher Störstellen und lückiger Vegetation ist insofern ein positives Merkmal, gerade für die gewünschte Erhaltung starker Populationen vieler blütenbesuchender Wildbienenarten.
(Martin Sorg und Michael Stevens, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss e.V., 2017)