Rund um die Ortschaft Spurkenbach hat sich eine abwechslungsreiche durch Grünland und Wald geprägte Kulturlandschaft erhalten. In den Tallagen befinden sich Feuchtwiesen und an den Hängen und Bergrücken noch relativ artenreiches Wirtschaftsgrünland. Einige dieser Wiesen werden im Rahmen des Oberbergischen Kulturlandschaftsprogrammes (OKULA) zur Heugewinnung bewirtschaftet. Durch den Verzicht der Landwirte auf eine Stickstoff-Düngung mit mineralischem Dünger und/oder Gülle, eine eingeschränkte Nutzungshäufigkeit (nur ein- bis zweimalige Mahd) in Verbindung mit einem späteren Mahdtermin (frühestens ab dem 15. Juni) können die artenreichen Wiesen bei Spurkenbach erhalten und weiterentwickelt werden.
Neben den artenarmen und eintönigen Silagewiesen und den artenreichen und blütenreichen Glatthaferwiesen existieren hier aber auch Wiesen, welche in Bezug auf die Artenausstattung und Nutzung zwischen diesen beiden Wiesenformen liegen. Auf diesen Wiesen kommen zwar nur wenige seltene Wiesenarten sowie insgesamt weniger Arten vor, als auf den artenreichen Glatthaferwiesen mit ihren Magerkeitszeigern wie zum Beispiel der Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare). Sie haben aber dennoch eine gewisse Ausstattung an verschiedenen blühenden Grünlandarten und Gräsern. Als Beispiele sollen hier der gelb blühende Scharfe Hahnenfuß (Ranunculus acris), der rot blühende Rot-Klee (Trifolium pratense), die Gewöhnliche Braunelle (Prunella vulgaris), der Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata) und das Gewöhnliche Ruchgras (Anthoxanthum odoratum) genannt sein. Diese Wiesen können als „halb extensiv“ bezeichnet werden, denn sie werden im Vergleich zu den intensiv bewirtschafteten Silagewiesen mit weniger Dünger versorgt und nicht so oft gemäht. Aufgrund des allgemeinen Artenrückgangs im Grünland sind der Erhalt und die Beibehaltung der extensiveren Bewirtschaftung solcher Flächen auch von Bedeutung für die Biologische Vielfalt.
Auf den Wiesen rund um Spurkenbach sind die verschiedenen Stufen der Intensivierung gut zu beobachten. Eine häufige Mahd in Verbindung mit einer erhöhten Stickstoff-Düngung führt zu einer Zunahme bestimmter angepasster Gräser und zu einer Abnahme der blühenden Kräuter in einer Wiese. In der Regel sagt die Anzahl und Häufigkeit der selteneren, blühenden typischen Wiesenarten auf einer Wiese viel über die Intensität der Bewirtschaftung der Wiese aus.
(Biologische Station Oberberg, 2016. Erstellt im Rahmen des Projektes „Naturschutz trifft Kulturlandschaft – HEUland“. Ein Projekt der Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)
Internet
www.floraweb.de: FloraWeb - Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz. (Abgerufen 21.12.2016)