Die von Heinrich III. gegründete Kaiserpfalz im heutigen Düsseldorf-Kaiserswerth war im Jahre 1062 Stätte einer spektakulären Entführung. Erzbischof Anno II. von Köln (1010-1075) brachte den jugendlichen König Heinrich IV. unter seine Kontrolle, um ihn dem politischen Einfluss seiner Mutter, der Kaiserwitwe Agnes, zu entziehen. Hintergrund des Königsraubes war ein Streit um die Rechtmäßigkeit des Papstes Alexander II., eines frühen Förderers der Santiagofahrt, dem Agnes die Anerkennung verweigert hatte.
Die heutigen Ruinen aus Trachyt stammen nicht mehr von der salischen Pfalz, sondern von einer Zwingburg, die Friedrich I. Barbarossa Ende des 12. Jahrhunderts als Erhebungsstelle seines Rheinzolls errichten ließ.

(Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)