Naturdenkmal „Zigeunerfichte“ am Gimborner Dreieck

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Marienheide
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 03′ 14,25″ N: 7° 28′ 15,85″ O 51,05396°N: 7,47107°O
Koordinate UTM 32.392.842,79 m: 5.656.937,31 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.603.186,79 m: 5.658.679,70 m
  • Naturdenkmal "Zigeunerfichte" am Gimborner Dreieck (2016)

    Naturdenkmal "Zigeunerfichte" am Gimborner Dreieck (2016)

    Copyright-Hinweis:
    Spiegelberg, Jan / Biologische Station Rhein-Berg
    Fotograf/Urheber:
    Jan Spiegelberg
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Naturdenkmal "Zigeunerfichte" am Gimborner Dreieck in Marienheide (2016)

    Naturdenkmal "Zigeunerfichte" am Gimborner Dreieck in Marienheide (2016)

    Copyright-Hinweis:
    Spiegelberg, Jan / Biologische Station Rhein-Berg
    Fotograf/Urheber:
    Jan Spiegelberg
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Als Naturdenkmal geschützte "Zigeunerfichte" an der Schlossstraße am Gimborner Dreieck in Marienheide (2016)

    Als Naturdenkmal geschützte "Zigeunerfichte" an der Schlossstraße am Gimborner Dreieck in Marienheide (2016)

    Copyright-Hinweis:
    Spiegelberg, Jan / Biologische Station Rhein-Berg
    Fotograf/Urheber:
    Jan Spiegelberg
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Am Gimborner Dreieck in Marienheide steht an einer Straßenböschung eine über 220 Jahre alte Fichte (Picea abies). Im Rahmen der Schutzverordnung („Ordnungsbehördliche Verordnung zum Schutz der Naturdenkmale im Oberbergischen Kreis in den Städten Radevormwald, Wipperfürth, Gummersbach und Wiehl sowie den Gemeinden Marienheide und Reichshof“) vom 19. August 2010 wurde der Baum (pauschal) aufgrund seiner „Seltenheit, Eigenart und Schönheit“ und „aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen“ als Naturdenkmal ausgewiesen.

Die Fichte ist 34 Meter hoch und hat einen Stammdurchmesser von 134 cm. Der Kronendurchmesser beträgt über 10 Meter. Sie besitzt eine einseitig deutlich ausgeprägte Nebenkrone mit kandelaberartiger (harfenartige) Wuchsform. Solch starke Seitenäste im unteren Bereich, stellt für die Baumart eine Besonderheit dar. In der Region wird die Fichte im allgemeinen Sprachgebrauch als „Zigeunerfichte“ bezeichnet.
Der Name soll von einer traditionellen Lagerstätte von fahrendem Volk kommen, die auf der Wiese zwischen Baum und Gimbach lag. Das heute für die Volksgruppe übliche Wortpaar „Sinti und Roma“ hat inzwischen die im historischen Kontext meist abwertend gebrauchte Fremdbezeichnung „Zigeuner“ weitestgehend abgelöst; Sinti sind eine Teilgruppe der europäischen Gesamtminderheit der Roma.

Der Schutz der „Zigeunerfichte“ lässt sich bis zum Jahr 1935, damals nach preußischem Feld- und Forstpolizeigesetz zurückverfolgen. In der Sonderbeilage Stück 28 des Amtsblattes der Regierung zu Köln vom 13. Juli 1935 ist sie unter der Nr. 31 bereits als „Fichte (genannt Zigeunerfichte)“ aufgeführt.
Wie alle Naturdenkmale wird die „Zigeunerfichte“ regelmäßig (2 x jährlich) von einer Fachfirma einer Baumkontrolle unterzogen. Dabei festgestellte erforderliche Maßnahmen werden vom Oberbergischen Kreis veranlasst.

In seinem 1918 erschienen Buch „Bäume in Berg und Mark sowie einigen angrenzenden Landesteilen“ notierte Dr. Hans Foerster zur „Zigeunerfichte“:
„Gimborn, unweit der Haltestelle Gimborn beim Wegdreieck: 2,50 m - 19,5 m (Anmerkung: gemeint ist der Stammumfang und die Höhe des Baumes), dichte Zweige bis 1,50 m über dem Boden sich ausbreitend und eine Bank beschattend; Stamm teilt sich bei 6 m Höhe in zwei Stämme. Gabelfichte. Wundervoller Baum, ''Zigeunerfichte'' genannt. In früheren Zeiten lagerten häufig Zigeuner darunter und hatten auch ihre Zeichen auf dem Baum. Höhe des Standortes: 240 m ü. M.“

(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen der Projekte „KuLaCaching - Digitale Schatzsuche im Bergischen“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege, 2016 und „Auf den Spuren unserer Bergischen Kulturlandschaft“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2020)

Internet
www.altbaumfinder-nrw.de: „Zigeunerfichte Gimborner Dreieck“ (abgerufen 10.11.2016)
www.baumkunde.de: Gemeine Fichte (Picea abies) (abgerufen 10.11.2016)

Literatur

Foerster, Hans (1918)
Bäume in Berg und Mark. sowie einigen angrenzenden Landesteilen im Arbeitsgebiet des Bergischen Komitees für Naturdenkmalpflege. S. 54, Berlin.

Naturdenkmal „Zigeunerfichte“ am Gimborner Dreieck

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Leppestraße
Ort
51709 Marienheide
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1800

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Biologische Station Rhein-Berg (2016): „Naturdenkmal „Zigeunerfichte“ am Gimborner Dreieck”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-258394 (Abgerufen: 27. April 2024)
Seitenanfang