Im Februar 1945 stießen alliierte Truppen mit den Operationen Veritable (Briten und Kanadier) und Grenade (Amerikaner) in das Gebiet des unteren linken Niederrheins vor, wobei es besonders im Reichswald sehr große Verluste gab. Mit Ausnahme des strategisch wichtigsten Abschnitts gegenüber von Wesel war somit den Rhein erreicht. Die Weseler Eisenbahnbrücke war im März 1945 am Niederrhein der einzige noch benutzbare Brückenbau, auch für Straßenfahrzeuge. Deutsche Truppen verteidigten in aussichtsloser Position bei Büderich den letzten linksrheinischen Brückenkopf, er wurde aber am 10. März aufgeben und gesprengt. Damit war der gesamte linke Niederrhein in der Hand der Alliierten, die ihre Vorbereitungen für die Rheinquerung unter anderem durch den Einsatz von Nebelmaschinen und das Bombardieren des rechtsrheinischen Gebiets durchführten.
Am Abend des 23. März 1945 begann dann unter dem Codenamen „Plunder“ die Großoffensive der Alliierten. Mit Schlauchbooten und Pontons setzten 250.000 Soldaten britischer, kanadischer und amerikanischer Kampftruppen an mehreren Stellen über den Rhein und bildeten drei größere Brückenköpfe in Rees, Bislich, Wesel und Dinslaken. Der britische Premier Winston Churchill (1874-1965, von 1940-1945 und 1951-1955 Premierminister) war aus London gekommen, um Zeuge der größten Luftlandemanövers der Geschichte zu sein und setzte zweimal auf das östliche Rheinufer über. Innerhalb von Stunden errichteten Pioniere zwischen Orsoy und Emmerich etwa 20 Pontonbrücken, darunter eine Eisenbahnbrücke bei Wesel. Nun konnte das Ruhrgebiet eingekreist und erobert werden.
Zur Erinnerung an dieses historische Ereignis mit vielen toten und verwundeten Soldaten beider Seiten und Zivilisten ist 1996 dieses Kreuz aufgestellt worden, das der Voerder Künstler Julius Seifert geschaffen hat.
(Stefan Kronsbein, erstellt in Kooperation mit der Biologischen Station im Kreis Wesel e.V. im Rahmen des Projektes „Verborgene Schätze inklusiv“. Ein Projekt des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege, 2016)