Der alte jüdische Friedhof befindet sich in einer Parzelle, welche über dem neuen jüdischen Friedhof liegt. Der alte Friedhof wird in einer Niederschrift über die Besichtigung jüdischer Friedhöfe im Kreis St. Goarshausen, die auf den 4. Mai 1961 datiert ist, erwähnt: „Der Friedhof besteht tatsächlich aus 2 Teilen, einem jüngeren Teil (etwa 2/3 der Fläche), der im allgemeinen ordnungsgemäß unterhalten ist, und einem älteren Teil, der mit Bäumen und Sträuchern bewachsen ist und auf dem teilweise noch Grabsteine aufgerichtet oder umgefallen zu erkennen sind“ (KUHN / SEIBERT 2015, S. 30).
Suche nach der Parzelle und den Grabsteinen
Nachdem feststand, dass es einen alten jüdischen Friedhof geben muss, durchsuchten die Mitglieder des Lahnsteiner Altertumsvereins das Hanggelände über dem Ahlerweg. Sie fanden einen Grabsteinsockel. Da in unmittelbarer Nähe die Lahnbrücke gebaut wurde, wird vermutet, dass es noch mehrere Grabsteine gibt, die jedoch durch den Gesteinsschutt, der durch den Bau der Lahnbrücke entstand, verschüttet wurden. Außerhalb dieser untersuchten Parzelle wurde ein Fragment eines Grabsteins gefunden, dessen Inschrift ergänzt werden konnte. Das Fragment gehört zum Grabstein von Eva Baum geb. Rheinhold, die am 17. Februar 1818 geboren und am 21. Mai 1875 gestorben war.
KUHN / SEIBERT 2015 vermuten, dass der alte jüdische Friedhof am Hang über dem neuen Friedhof lag, da sich über den Parzellen 1 und 7 (aktuelle Denkmalzone) die Parzellen 445 über 8 und 107 über 28 befanden, die früher der Israelitischen Kultusgemeinde gehörten.
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Internet
alemannia-judaica.de: Lahnstein (Stadtteil Oberlahnstein, Rhein-Lahn-Kreis) Jüdischer Friedhof (abgerufen 05.03.2019)