Im Jahr 882 wurde Trier von den Normannen eingenommen und verwüstet. Damit gingen wesentliche antike Strukturen des städtischen Siedlungsgefüges endgültig unter. Durch königliche Schenkungen und Privilegien stabilisierten sich im 10. Jahrhundert die herrschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Erzbischof Heinrich I. gründete 958 mit der Setzung des Marktkreuzes den Hauptmarkt. Er ist seitdem das wirtschaftliche Zentrum der bürgerlichen Stadt. Auf den mittelalterlichen, unregelmäßig dreieckigen Platz liefen alle wichtigen Straßenverbindungen zu. Bis heute hat der Trierer Hauptmarkt seine historische Umbauung zu etwa zwei Dritteln bewahrt. Sie umfasst Häuser der Renaissance, des Barock, des Klassizismus und des späten Historismus. Die übrigen Bauten sind schlichte, dem historischen Bestand angepasste Nachkriegsarchitektur.
An der linken Ecke der zum Dom führenden Sternstraße nimmt die frühere Hauptwache (1774/76) den Platz des mittelalterlichen Dingstuhls ein. Zum Markt hin wird der markante, leider 1998 entkernte und seitdem kommerziell genutzte Bau von einer hohen dreiteiligen Bogenstellung und einem von Löwen gehaltenen Wappenschild charakterisiert. Die Ecknische beherbergt die Kopie eine Marienstatue des 14. Jahrhunderts.
In der Sichtachse zum Dom steht das Marktkreuz, ein ottonisches Tatzenkreuz über karolingischem Palmettenkapitell und römischer Granitsäule. Es ist das Symbol des Marktfriedens und der erzbischöflichen Stadtherrschaft und das älteste der in Westeuropa erhaltenen Marktkreuze.
Den Petrusbrunnen stiftete 1595 Erzbischof Johann von Schoenenburg als Ersatz für einen gotischen Vorgänger von 1496 und ließ ihn von Hans Ruprecht Hoffmann ausführen. Der Renaissancebrunnen ist Wasserspender und Denkmal mit Hinweis auf die vier als Statuen präsenten Kardinaltugenden. Hinter ihrem Rücken vollführen am Brunnenstock Affen allerlei Untugenden. Der Stadtpatron St. Petrus krönt den Brunnen, der seit 1983 wieder farbig gefasst ist.
Seit 1978 findet auf dem Hauptmarkt der Trierer Weihnachtsmarkt statt, der wegen der malerischen Kulisse großen Zulauf findet. Besonders zahlreich sind die Besucher aus den westlichen Nachbarländern. Auch viele Trierer genießen diesen vorweihnachtlichen Anziehungspunkt, atmen aber auch auf, wenn am 23. Dezember Marktplatz und Domfreihof wieder ohne Attraktionen erlebbar sind.
Das ganze Jahr über bietet die gute Stube der Stadt Raum für zahlreiche, ganz unterschiedliche Veranstaltungen, wie etwa den Stadtlauf, dier ADAC Deutschland Rallye und die Fronleichnamsprozession.
(Michael Berens, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2016)
Literatur
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschtz e.V. (Hrsg.) (2016)
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