Fabrikschornstein der Fahnenfabrik BOFA in Bonn-Graurheindorf (2016).
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Blick auf das Firmengelände der Fahnenfabrik BOFA in Bonn-Graurheindorf (2016).
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Fabrikschornstein der Fahnenfabrik BOFA in Bonn-Graurheindorf (2016).
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Blick auf das Firmengelände der Fahnenfabrik BOFA in Bonn-Graurheindorf von der Römerstraße aus (2016).
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Fabrikschornstein der Fahnenfabrik BOFA in Bonn-Graurheindorf (2016).
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Blick auf das Firmengelände der Fahnenfabrik BOFA in Bonn-Graurheindorf (2016).
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Fabrikschornstein der Fahnenfabrik BOFA in Bonn-Graurheindorf (2016).
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Blick auf das Firmengelände der Fahnenfabrik BOFA in Bonn-Graurheindorf von der Römerstraße aus (2016).
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Der Traditionsbetrieb „Bonner Fahnenfabrik“ wurde 1866 von Josef Meyer gegründet und entwickelte sich in kaiserlich-preußischer Zeit zum 15-fachen Hoflieferanten. Quert man den Rhein über die Friedrich-Ebert-Brücke, kann man die nördlich der Brücke in Richtung Graurheindorf liegende Bonner Fahnenfabrik mit ihrem auffällig-blauen Fabrikschornstein kaum übersehen – und selbstverständlich wehen auch stets Fahnen über dem Betriebsgelände der BOFA.
Gründung und erste Jahre – „Wirtschaftsfaktor Preußen“ Der Traditionsbetrieb wurde 1866 von dem 1818 in Koblenz geborenen Kaufmann Josef Meyer gegründet, der ein Dekorationsgeschäft in der Bonner Innenstadt betrieb. Meyers Geschäftsidee und -erfolg gründete auf dem „enormen Bedarf an Preußenfahnen“ (Faber) während der deutschen Einungskriege. Als nach dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864), dem Deutschen Krieg gegen Österreich (1866) und dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 das deutsche Kaiserreich ausgerufen wurde, produzierte der Meyersche Betrieb bereits auf Hochtouren und durfte sich „Hoflieferant“ nennen – in den Folgejahren errang man insgesamt 15 dieser geschäftsfördernden Auszeichungen. Eine eigene Abteilung der Fabrik reiste anlässlich von Kaisergeburtstagen, Erinnerungstagen und Schlachtjubiläen „durch das ganze Reich von Ort zu Ort, um in nächtlicher Stunde Dekorationen vorzunehmen und nach der Veranstaltung blitzschnell wieder abzubauen“ (ebd.). Auch das im preußischen Staat blühende Vereins-, Verbindungs- und Bruderschaftswesen und die im Kaiserreich florierende Hochsee- und Binnenschifffahrt mit ihrer Nachfrage nach Fahnen und Flaggen ließen das Geschäft blühen. Die Produktion wurde in diesen Jahren um die Herstellung von Bühnenbauten und Kostümen für Theater erweitert.
Typisch für die Stadt Bonn, der während des 19. Jahrhunderts noch „nahezu völlig (vor-)industrielle Strukturen fehlten“ (HbHistSt NRW, S. 147), produzierte man die Textilprodukte zunächst überwiegend in Hand- und Heimarbeit. Erst um 1905 vollzog sich der Wandel zur industriell betriebenen Fabrik, als das noch im Bonner Zentrum ansässige Werk um einen großen Nähmaschinensaal und weitere Bauten und Maschinen erweitert wurde.
Weltkriege, NS- und Nachkriegszeit Im Ersten Weltkrieg wurde die Produktion von Militärzelten und Strohsäcken aufgenommen und die Firma überstand die schwierige Nachkriegs- und Inflationszeit nahezu unbeschadet. Im Jahr 1924 wurde im rechtsrheinischen Beuel eine Fahnentuchweberei mit 100 Webstühlen erbaut und 1929 gründete man sogar eine Zweigniederlassung im seinerzeit italienischen Pola (auch: Pula, später jugoslawisch, seit 1991 kroatisch). 1928 erfolgte der Umzug aus der Innenstadt zum heutigen Standort auf einem vormaligen Kasernengelände im Bonner Norden. Nach Jahrzehnten des Booms trat nach der nationalsozialistischen Machtergreifung erstmals ein spürbarer Produktionsrückgang ein. Die infolge der NS-Gleichschaltung ausbleibenden Aufträge der Vereine konnten in diesen Jahren nur bedingt durch die Produktion militärischer Fahnen für das Kriegsgeschehen kompensiert werden. Im Krieg blieb das Hauptwerk weitgehend verschont, während die Beueler Weberei zerstört wurde. Durch die Besatzungsmacht ging dann bereits im Sommer 1945 wieder eine Großbestellung ein: Die Briten gaben Shorts in Auftrag.
Weitere Entwicklung bis heute Das Bonner Unternehmen entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten zum größten deutschen Produzenten von Flaggen, Fahnen, Werbebändern und -folien mit einer Produktionskapazität von bis zu 4.000 Quadratmetern pro Stunde. Mit dem Umstieg auf Computersteuerung hielt auch die Digitalisierung bei der BOFA Einzug, bevor um die Jahrtausendwende die Krise einsetzte: Von 2004 bis 2010 sank der Jahresumsatz von rund 9,5 auf 7 Millionen Euro und 2009 mussten bereits 15 von seinerzeit noch 93 Stellen gestrichen werden. Nachdem das in fünfter Generationen in Familienbesitz geführte Unternehmen im November 2011 Insolvenz beantragen musste, ging die BOFA schließlich zum 1. April 2012 für einen nicht genannten Preis an das seit 1832 im nordfranzösischen Avelin (Arrondissement Lille) ansässige Familienunternehmen Doublet über. Seitdem firmiert die Bonner Fahnenfabrik als BOFA-Doublet GmbH. Nach der Übernahme wurde die Mitarbeiterzahl auf 60 reduziert und der Siebdruck eingestellt. Im Juli 2018 wurde vom Unternehmen der Standortwechsel von Produktion und Verwaltung von Bonn nach Hennef verkündet (general-anzeiger-bonn.de). Der Umzug erfolgte im Januar 2019.
Quelle Es begann mit dem Preußenadler – Die „Bonner Fahnenfabrik GmbH“ setzt weltweit Zeichen (Text von Michael H. Faber zur Ausstellung „WirRheinländer“, LVR-Freilichtmuseum Kommern, 2006)
Internet www.bofa.de: BOFA-Doublet GmbH Hennef (abgerufen 11.01.2017 u. 18.08.2021) www.rheinische-geschichte.lvr.de: Zwischen Revolution und Reichsgründung – Durchbruch zur Industrialisierung (1848-1871) (abgerufen 11.01.2017) www.general-anzeiger-bonn.de: Bonner Fahnenfabrik, Franzosen übernehmen insolventen Traditionsbetrieb (Bonner General-Anzeiger vom 30.03.2012, abgerufen 07.10.2016) www.general-anzeiger-bonn.de: Hintergrund, Bonner Fahnenfabrik (Bonner General-Anzeiger vom 30.03.2012, abgerufen 07.10.2016) www.general-anzeiger-bonn.de: Fahnenfabrik „Bofa“ verlässt Bonn Richtung Hennef (Bonner General-Anzeiger vom 05.07.2018, abgerufen 20.10.2018)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (3. völlig neu bearbeitete Auflage). (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 131-156, Stuttgart.
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