Das traufständige, unverputzte und zweigeschossige Geschäftshaus, bei dem die waagerechte obere Kante des Daches parallel zur Straße verläuft, stammt aus dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts.
Vorher stand hier wahrscheinlich eine Scheune, die zum ehemaligen von der Leyenscher Hof gehörte.
Der Massivbau mit Bruchsteinmauerwerk weist Architekturglieder aus rotem Sandstein auf. Aufgrund der Forderung nach Materialsichtigkeit im 19. Jahrhundert ist das Gebäude unverputzt.
In jedem Geschoss sind acht Fenster mit einem Gewände (Ausschrägung ins Mauerwerk) aus rotem Sandstein eingefasst. Die Fenster sind typisch für Gebäude, die vor dem 20. Jahrhundert erbaut wurden. Die Fenster wurden durch Sprossen unterteilt, weil die großflächige Glasherstellung noch nicht möglich war. Außerdem verankern sich die Fenster optisch in der Wand und erzeugen ein stimmiges Gesamtobjekt.
Das Fachwerk im Giebel wurde bei Umbaumaßnahmen 1993 ersetzt.
Im Norden stößt an das Haus ein rundbogiges Portal aus rotem Sandstein mit der Jahreszahl 1629 an. Allerdings wurde das Portal erst um 1985 neu gefertigt, so dass es auf einen Vorgänger hinweist.
Im Süden schließt ein barockisierendes Tor an.
Der Keller ist mehrteilig und wohl älter als das Haus.
Von der ursprünglichen Ausstattung sind die Holztreppe, die gefelderte Eingangstür mit Beschlägen und gefelderte Zimmertüren erhalten.
Dem Gebäude kommt heute die gemischte Funktion des Wohnens und Arbeitens zu.
(Anne Gasper, Universität Koblenz-Landau, 2016)