Auffällig ist das hohe Sockelgeschoss mit Keller- und Zwischengeschoss sowie quadratischen Fenstern. Auch die verglaste Laterne auf der Spitze des Daches ist eine Besonderheit. Die zwei Geschosse zeichnen sich durch zwei- oder dreiachsige Fensterachsen mit Stichbogenfenstern aus. Die Fenster sind typisch für Gebäude, die vor dem 20. Jahrhundert erbaut wurden. Sie wurden durch Sprossen unterteilt, weil die großflächige Glasherstellung noch nicht möglich war. Außerdem verankern sich die Fenster optisch in der Wand und erzeugen so ein stimmiges Gesamtobjekt. Der Keller ist auch von der Schaarseite aus über eine Treppe aus Basalt- und Schiefersteinen begehbar.
Die Glasterrasse an der südlichen Rheinseite wurde bereits am Ende des 19. Jahrhunderts angebaut. Die letzten großen Sanierungs- und Umbauarbeiten wurden dann 1982 durch die Erneuerung der Sandsteingewänder (Ausschrägung ins Mauerwerk) an den Fenstern umgesetzt. Die Gesamterscheinung des Hauses unterscheidet sich insgesamt von den Haustypen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Oberwesel üblich waren. Bis heute ist auch die Treppe mit den Pfosten erhalten.
Am Haus ist die Doppelfigur der Schutzpatrone Nikolaus und Johannes Nepomuk angebracht. Dem Gebäude kommt heute die gemischte Funktion des Wohnens und Arbeitens zu.
(Kira Bublies, Universität Koblenz-Landau, 2016)