Schloss Arenfels

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bad Hönningen
Kreis(e): Neuwied
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 31′ 21,08″ N: 7° 18′ 24,97″ O 50,52252°N: 7,30694°O
Koordinate UTM 32.379.986,51 m: 5.598.098,58 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.592.724,45 m: 5.599.346,83 m
Zu den großen Leistungen neugotischer Schlossbaukunst am Rhein gehört neben den preußischen Burgen Stolzenfels, Rheinstein und Sooneck sowie dem Schlossausbau in Sayn Schloss Arenfels oberhalb von Bad Hönningen.

Als dort im Jahre 1775 Graf Franz Carl von der Leyen gestorben war, verlegte seine Witwe, geb. Freiin Maria Anna Helene von Dalberg, den Wohnsitz der Familie nach Blieskastel im Saarland und verließ Arenfels. Das Schloss blieb fortan unbewohnt und verfiel. Im Jahre 1850 kam die nahezu unbewohnbare Anlage in den Besitz von Graf Friedrich Ludolf von Westerholt-Gysenberg. Der neue Eigentümer verfügte durch seine Heirat mit Johanna Charlé, Tochter eines Amsterdamer Patriziers, über beachtliches Vermögen. Er wollte sich nach Jahren in Amsterdam in Deutschland niederlassen und suchte eine adäquate Residenz.

Als Architekten für Renovierung und Umbau von Arenfels gewann er den Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner. Zwirners Umbau des Schlosses in den Jahren 1850 bis 1858 behielt die frühbarocke Disposition der Dreiflügelanlage bei, brachte aber eine weitgehende Veränderung des Äußeren und Inneren mit sich. Als zentralen Blickpunkt und monumentale Überhöhung des Schlosses ließ er den Stumpf des mittelalterlichen Bergfrieds aufstocken und mit Zinnenkranz und Spitze versehen. Der Besucher erreicht die Wohnräume im Erd- und Obergeschoss des Schlosses durch das 1854 neu eingebrochene dreiläufige Treppenhaus. Stufen und Geländer aus Gusseisen und Stuck unter den Podesten sowie eine zierliche Laterne verleihen ihm einen fragilen Eindruck. Die Entwürfe der Stufen und Geländer stammen vom Kölner Dombildhauer Christoph Stephan. Die Ausführungen besorgte die Eisenhütte in Sayn.

Im Obergeschoss von Arenfels schuf Zwirner eine Folge eindrucksvoller Festräume mit dem gewölbten Rittersaal als zentralem Punkt. Sie werden in ganzer Länge über die abgebildete Jagdgalerie erschlossen. Deckenfelder und Unterzüge wurden hier mit gotischen Maßwerkformen über figürlichen Konsolen gestaltet. Sie zeigen im Wechsel Musikanten und Darstellungen der Handwerksberufe. Bemerkenswert ist der Fußboden der Galerie mit Intarsien in Kunststein.

Kulturdenkmal
Das Schloss Arenfels ist unter Denkmalschutz gestellt. Es wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Neuwied (Stand 09.02.2033, dort S. 8) geführt. Der Eintrag lautet: Schloß Arenfels
mittelalterliche Burg, vor 1259, im Kern erhalten, ab 16. Jh. zum offenen Schloss umgebaut, 1849-55 romantisch gotisiert, Architekt E. F. Zwirner; Gesamtanlage mit Schlossberg und Schlossgarten, Wandbrunnen 1677, ehem. Kavaliershaus Belhombre, Fachwerkbau, um 1800, eisernem Laubengang zur waldartigen Anlage sowie neugotischem Bedienstetenwohnhaus (Schloßweg 3).

(Paul-Georg Custodis, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftschutz, 2016)

Literatur

Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschtz e.V. (Hrsg.) (2016)
Kalender Rheinland 2017. Denkmal Landschaft Natur. Wermelskirchen.

Schloss Arenfels

Schlagwörter
Ort
Bad Hönningen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
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„Schloss Arenfels”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-254922 (Abgerufen: 14. Dezember 2024)
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