Boldt, Kai-William / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V.
Fotograf/Urheber:
Kai-William Boldt
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Karl-Lehr-Brückenzug in Duisburg-Ruhrort (2016). Der südliche Teil des Karl-Lehr-Brückenzugs führt über den Hafenkanal (im Vordergrund) und über die Ruhr. Im Hintergrund ist das bunt angestrichene Bauelement der kriegszerstörten Kölner Hohenzollernbrücke erkennbar.
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Der Karl-Lehr-Brückenzug ist eine Abfolge von 5 Überführungen zwischen den Duisburger Stadtteilen Ruhrort und Kaßlerfeld. Dabei überwindet er aktuell die Ruhr, den Hafenkanal und den Vinckekanal und ist eine wichtige regionale Verkehrsachse für den Duisburger Nahverkehr. Gleichzeitig fungiert er aber auch als global wirksame infrastrukturelle Schnittstelle für die trimodal, dass heißt auf Wasser, Schiene und Strasse ausgerichteten Ruhrorter Häfen – via Strassenverbindung in Richtung Autobahn 40/42/59. Der Bau des Brückenzugs erfolgte 1949 und ersetzte ältere Bauten vom Anfang des 20. Jahrhunderts, die im Zweiten Weltkrieg beim Rückzug durch die deutsche Wehrmacht zerstört worden waren. Bereits 1864 hatte Franz Haniel die Initiative ergriffen und – allerdings an anderer Stelle – unter anderem eine Überführung des Hafenkanals errichten lassen.
Von besonderem kulturlandschaftlichen Wert ist insbesondere die südlichste Brücke. Bei ihrem Bau wurden Elemente der ebenfalls kriegszerstörten Kölner Hohenzollernbrücke verwendet. Das architektonisch Besondere an dieser Brücke ist die Konstruktion mit einem Fachwerkbogen und der abgehängten Fahrbahn auf Uferpfeilern. Grundlage für diesen Deal war ein Tauschgeschäft, bei dem Duisburg im Gegenzug Eisenbezugsscheine an die Kölner Verwaltung aushändigte. Auch der Name Karl-Lehr-Brückenzug beinhaltet eine aussergewöhnliche historische Begebenheit. Die Geschichte dahinter: 1905 erreichte der damalige Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, Karl Lehr die Eingemeindung von Ruhrort und Meiderich nach Duisburg und damit auch den Verbund der Duisburger und Ruhrorter Häfen. Er verhinderte damit eine kontraproduktive Konkurrenz der beiden Hafenareale. Der Brückenzug wurde dann später mit inhaltlichem und räumlichen Bezug auf diesen Meilenstein nach ihm benannt.
Seit mehreren Jahren läuft aufgrund von Aspekten der Sicherheit und Leistungsfähigkeit eine Sanierung für den kompletten Brückenzug, der nicht nur finanziell aufwändig ist, sondern auch mit einem erheblichen Verlust an historischer Substanz korrelieren wird.
(Kai-William Boldt, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. / LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit, Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
Internet www.route-industriekultur.ruhr Route Industriekultur, Karl-Lehr-Brücke (abgerufen 08.11.2016) www.derwesten.de: „Duisburger Brücken-Baustellen gehen 2016 in nächste Runde“ (WAZ online vom 30.06.2015, abgerufen 08.11.2016)
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