Synagoge Königswinter

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Königswinter
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 40′ 30,42″ N: 7° 11′ 35,9″ O 50,67512°N: 7,19331°O
Koordinate UTM 32.372.345,93 m: 5.615.254,79 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.584.393,43 m: 5.616.184,95 m
  • Das Eingangstor des "Cahnschen Hauses", der 1933 abgebrochenen jüdischen Synagoge; heute als Verbindungsmauer zwischen den Häusern in der Königswinterer Hauptstraße 395 und 397a erhalten (2013).

    Das Eingangstor des "Cahnschen Hauses", der 1933 abgebrochenen jüdischen Synagoge; heute als Verbindungsmauer zwischen den Häusern in der Königswinterer Hauptstraße 395 und 397a erhalten (2013).

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Die jüdische Gemeinde Königswinter
„Vermutlich lebte Mitte des 12. Jahrhunderts mindestens eine jüdische Familie in Königswinter; weitere urkundliche Belege über die Ansiedlung von wenigen Juden in Königswinter stammen aus den 1220er Jahren. Erst gegen Ende des 14. Jahrhunderts sind dann erneut Juden in Königswinter bezeugt, die ihren Lebensunterhalt im Geldhandel und -wechsel verdienten. Vermutlich bestand zu dieser Zeit eine kleine jüdische Gemeinde mit einem Rabbiner an der Spitze. Spätestens gegen Ende des 16. Jahrhunderts bildete sich wieder eine neue winzige Gemeinde.“ (www.jüdische-gemeinden.de)

Die jüdische Gemeinde seit dem frühen 19. Jahrhundert
1853 wurde die Spezialsynagogengemeinde Königswinter geschaffen, die 1863 Teil der Synagogengemeinde des Siegkreises wurde. 1906 wurde die Gemeinde mit Oberdollendorf zusammengelegt. 1932 waren die Juden von Königswinter an die Synagogengemeinde Bad Honnef angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: 58 (1816), um 1880: 22 (1885), 1932: 9 (1933), 2006: – (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Weitere Angaben zur Größe der jüdischen Gemeinde Königswinter bietet www.jüdische-gemeinden.de: 42 (1854), 36 (1860 und 1869), 42 (1878), 22 (1888), 15 (1901), 11 (1911) und 12 (1928).

Bethaus / Synagoge: Ab 1754 bestand ein Bethaus in Königswinter. Nach der Einweihung der Synagoge in Oberdollendorf wurde es wohl nicht mehr genutzt, das Gebäude blieb erhalten (Reuter 2007).

Ein 1754 eingerichteter Synagogenraum gilt als der älteste der Region. Er befand sich im Obergeschoss eines privaten Hauses in der Hauptstraße 156. Nachdem hier schon vorher wegen Mitgliedermangels keine Gottesdienste mehr stattfanden, wurde das nach dem jüdischen Bürger Albert Cahn (1877-1957) benannte „Cahnsche Haus“ 1933 auf Abriss verkauft (synagogen.info). Die Inneneinrichtung des heute nicht mehr erhaltenen Gebäudes soll überwiegend nach Siegburg gegeben worden sein.
Das ehemalige Tor des „Cahnschen Hauses“, eine rechteckige Portalrahmung aus Trachyt, ist bis heute erhalten geblieben. Es wurde transloziert und befindet sich als Verbindungsmauer zwischen den Häusern in der Königswinterer Hauptstraße 395 und 397a. Seinen Abschluß bildet über einer Schrifttafel mit der Inschrift „Unaufhaltsam rinnt die Zeit, in das Meer der Ewigkeit.“ ein geschweifter Giebel mit Muschelmotiv.
Hinter diesem Tor (die hiesige Objektgeometrie) führte einst eine kleine Stichgasse zu einem weiteren jüdischen Bethaus: Von 1812 bis zur Einweihung der neuen Oberdollendorf Synagoge 1872 nutzte man im Hause eines Lazarus Moyses in der damaligen Winkelgasse einen weiteren Raum als Sakralraum.

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)

Internet
www.jüdische-gemeinden.de: Königswinter-Oberdollendorf (abgerufen 06.09.2016)
de.wikipedia.org: Jüdische Gemeinde Königswinter (abgerufen 06.09.2016)
synagogen.info: Königswinter, Hauptstraße 156 (abgerufen 06.09.2016, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.04.2021)

Literatur

Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 527-531, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.

Synagoge Königswinter

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hauptstraße 397
Ort
53639 Königswinter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1774

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Empfohlene Zitierweise
„Synagoge Königswinter”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-253772 (Abgerufen: 25. April 2024)
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