Die Lahnsteiner Stadthalle wurde am 24. Mai 1973 feierlich eröffnet. Sie wurde in Stahlbetonbauweise gebaut und dient als Tagungs-, Kongress- und Veranstaltungszentrum. Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewannen seinerzeit die Architekten Dr. Jürgen Jüchser und Peter Ressel. Der Künstler Prof. Otto Herbert Hajek (1928-2005) war für die Gestaltung der Ornamentfassade zuständig. Dafür verwendete er farbigen Sichtbeton. In den inneren Räumlichkeiten wurde diese Farbigkeit und Ornamentik berücksichtigt. Er entwarf auch den Obelisk „Lahnstein“, der sich in der Eingangshalle befindet. Dieser ist zwei Meter hoch und besteht aus grauem Lahnmarmor. Der Große Saal, der mit einer Bühne und einem Tonstudio ausgestattet ist, kann mehr als 1.000 Personen aufnehmen. Eine Treppe musste aus Sicherheitsgründen später vom Saal auf die Empore errichtet werden. Die Stadthalle beinhaltet drei Konferenzräume, diese tragen die Namen „Kettering, Vence und Hermsdorf“. Bei den Namen handelt es sich um die Partnerstädte Lahnsteins. Das Foyer erstreckt sich auf zwei Stockwerken. Im Erdgeschoss befinden sich eine Garderobe und ein Bistro. Der Saal ist im Obergeschoss zu finden. Der Balkon der Stadthalle wurde mit dem Wehrgang der Stadtmauer verbunden. Im Erdgeschoss ist eine Filiale der Volksbank untergebracht.
Drei Jahre wurden für den Bau der Stadthalle benötigt, die viele Diskussionen im Stadtrat und bei den Bürgern von Lahnstein auslöste. Die Gesamtkosten lagen bei 6,5 Millionen Mark. Der Künstler Prof. Hajek wollte die Außenfassade farbig akzentuieren, um einen Kontrast zur gegenüber verlaufenden Stadtmauer zu schaffen. Für den Bau der Stadthalle wurden „10.000 m³ Erde ausgehoben, 4.000 m³ Fertigbeton und 580 Tonnen Stahl eingebaut“ (StA Lahnstein in RLK v. 21.10.2010). Durch die Nutzung der Stadthalle als Veranstaltungs- und Bankgebäude konnten Baukosten eingespart werden. Zudem führte dies zu einer Wiederbelebung des Gebäudes, da die Bank tagsüber geöffnet ist und die Stadthalle in den Abendstunden den Salhofplatz belebt.
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe nahm die Stadthalle im Jahr 2007 als Kulturdenkmal der 1970er Jahre auf, da sie die Architektur dieser Zeit verdeutlicht und repräsentiert, die selten noch so gut erhalten ist wie bei dieser Stadthalle. Die Stadthalle verfügt im Innenbereich über einen grellen Teppich, der nach den Vorstellungen des Künstlers Hajek gewebt wurde. Im September 2010 wurde das gleiche Teppichmuster neu verlegt. Eine weitere Modernisierungsmaßnahme war die Neugestaltung der Decken im Foyer.
Das Objekt „Stadthalle in Oberlahnstein“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, S. 55).
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Internet lahnstein.de: Stadthalle Lahnstein (abgerufen am 10.01.2019) lahnstein.de: Broschüre Stadthalle Lahnstein (PDF-Dokument, ca. 6,6 MB, abgerufen am 10.01.2019) lahnstein.de: Partnerstädte (abgerufen am 10.01.2019)
Quelle Stadtarchiv Lahnstein (2010): Lahnstein hat Geschichte 218. Zur Geschichte der Stadthalle Lahnstein. In: Rhein-Lahn-Kurier 42/2010
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Rhein-Lahn-Kreis. Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, 4. Mai 2016. S. 55, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Rhein-Lahn-Kreis, abgerufen am 20.10.2016
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