Katholische Pfarrkirche Sankt Cyriakus in Weyer

Sankt Cyriakus in Weyer, St. Cyriakus in Weyer

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie
Gemeinde(n): Mechernich
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 32′ 32,13″ N: 6° 39′ 1,47″ O 50,54226°N: 6,65041°O
Koordinate UTM 32.333.522,13 m: 5.601.560,39 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.546.148,73 m: 5.600.927,98 m
  • Mechernich-Weyer, Pfarrkirche St. Cyriakus (2016)

    Mechernich-Weyer, Pfarrkirche St. Cyriakus (2016)

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  • Kalkkuppenlandschaft bei Weyer (2013)

    Kalkkuppenlandschaft bei Weyer (2013)

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  • Mechernich-Weyer, Pfarrkirche St. Cyriakus, Grabstein auf dem Friedhof (2016)

    Mechernich-Weyer, Pfarrkirche St. Cyriakus, Grabstein auf dem Friedhof (2016)

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  • Mechernich-Weyer, Pfarrkriche St. Cyriakus. Matronenstein / Altarstein (2016)

    Mechernich-Weyer, Pfarrkriche St. Cyriakus. Matronenstein / Altarstein (2016)

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  • Mechernich-Weyer, Pfarrkirche St. Cyriakus (2016)

    Mechernich-Weyer, Pfarrkirche St. Cyriakus (2016)

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  • Matronenstein in der Pfarrkirche St. Cyriakus in Mechernich-Weyer (2016).

    Matronenstein in der Pfarrkirche St. Cyriakus in Mechernich-Weyer (2016).

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  • Mechernich-Weyer, Pfarrkirche St. Cyriakus (2016)

    Mechernich-Weyer, Pfarrkirche St. Cyriakus (2016)

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  • Pfarrkirche St. Cyriakus in Mechernich-Weyer, Blick in den Chorraum (2016)

    Pfarrkirche St. Cyriakus in Mechernich-Weyer, Blick in den Chorraum (2016)

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Um die bereits 1187 erwähnte Pfarrkirche St. Cyriacus auf einer Anhöhe über dem Dorf ranken sich Legenden. Die spätgotische Hallenkirche geht auf eine romanische Pfeilerbasilika zurück und zählt zu den ältesten Pfarrkirchen im Mechernicher Stadtgebiet.

Die Pfarrkirche
Der Matronenstein
Legendenbildung
Hinweise
Internet, Literatur

Die Pfarrkirche
Die katholische Pfarrkirche St. Cyriakus liegt auf einer Anhöhe am Rande des heutigen Dorfes Weyer, dessen Ortsname sich als Wiere bereits im frühmittelalterlichen Güterverzeichnis der Abtei Prüm findet. Auf das Frühmittelalter gehen auch sogenannte Steinplattengräber zurück, die im Umfeld der Kirche wiederholt gefunden wurden. Wann genau die erste Kirche hier errichtet wurde, liegt im Dunkeln.
Nach ihrer Erstnennung im Jahre 1187 war St. Cyriakus dem Kloster Steinfeld inkorporiert (eingegliedert). Das Patronat besaß der Herzog von Arenberg. Bei dieser hochmittelalterlichen Kirche handelte es sich um eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit Querschiff und vorgesetztem Westturm. Erhalten geblieben ist der Westturm aus verputztem Bruchstein ohne Gliederung, mit Kreuzgratgewölbe auf kantigen Eckpfeilern in der Turmhalle; in seinem Aufbau erfolgten Veränderung 1788.

Um 1500 vollzog sich in zwei Bauphasen der Umbau zu einer niedrigen spätgotischen Hallenkirche mit dreiseitigem Chorschluss. Gotische Merkmale sind beispielsweise die Spitzbogenfenster und das Stern- und Netzgewölbe im Hauptschiff sowie das Kreuzrippengewölbe der Seitenschiffe. Im heutigen Kirchenbau sind die vermauerten, teilweise von spätgotischem Gewölbe überschnittenen Rundbogenfenstern im Obergaden und die ungleich gestalteten Pfeiler noch sichtbare Hinweise auf die romanische Basilika. Reste dieses Baus fand man auch im Zuge von Renovierungsarbeiten im Jahr 1991.

Von der Innenausstattung sind besonders hervorzuheben: hölzerne Embleme der Fünf Wunden Christi in Rokokokartuschen (18. Jahrhundert, entstanden durch die im Jahre 1650 in Weyer eingeführte Fünf-Wunden-Bruderschaft; heute aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang gerissen), Taufbecken des 16. Jahrhunderts aus Blaustein in breiter Becherform, der Fuß mit spätgotischem Eckübergang, Orgelprospekt (angeblich aus dem 17. Jahrhundert und aus dem Kloster Steinfeld), Tabernakelaltar aus Holz (18. Jahrhundert, von sechs hohen freistehenden Säulen umstellt, die eine große volutengestützte Krone als Baldachin tragen), die beiden Seitenaltäre mit Freisäulen (18. Jahrhundert), Kommunionbank, Kanzel, Bestuhlung und zwei Beichtstühle in neugotischen Formen.
Im Kirchenraum und in der Sakristei sind mehrere Holzfiguren des 18. Jahrhunderts erhalten (Franziskus, Rochus in Schäfertracht, Matthias, Antonius und Sebastian sowie Cäcilia). In der Seitenschiffwand steht der Grabstein des Hermann von Hambroich (gestorben 1614) aus rotem Sandstein.
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Der Matronenstein
Bei den Renovierungsarbeiten im Jahr 1991 sorgte ein überraschend im gemauerten Block des Hauptaltars zutage getretener Fund für Aufsehen. Als sogenannte Spolie (wiederverwendetes Bauteil) fand sich ein gut erhaltener Matronenstein des 2. Jahrhunderts. Die Inschrift unterhalb der Darstellung der drei Matronen besagt, dass Lucius Caldinius Firminius den Vaccalinehischen Matronen diesen Weihestein setzte.
Für die Nutzung des Steins im christlichen Kontext waren auf seiner Rückseite fünf Kreuze und eine Vertiefung für die Aufnahme einer Reliquie eingeschlagen worden.
Ein Heiligtum dieser Matronen liegt nur etwa 4 Kilometer entfernt im Wald zwischen Nöthen und Pesch; vielleicht stammt der Stein von dort.
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Legendenbildung
Schon in den „Kunstdenkmälern der Rheinprovinz“ über den Altkreis Schleiden aus dem Jahr 1932 wird von einer Sage berichtet, nach der an der Stelle der Kirche ein „Heidentempel“ gestanden haben soll. Die Archäologischen Untersuchungen im Jahr 1991 konnten dies nicht bestätigen. Der im Altar vermauerte Matronenstein, der auch schon bei älteren Umbaumaßnahmen aufgefallen sein wird, hat sehr wahrscheinlich die Legendenbildung befeuert.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2016)

Hinweise
Die katholische Pfarrkirche St. Cyriakus in Weyer ist eingetragenes Baudenkmal (Stadt Mechernich, UDB-Nr. 96; LVR-Amt für Ddenkmalpflege im Rheinland ObjNr. 990) und Bodendenkmal (Stadt Mechernich, UDB-Nr. 4; LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland Nr. EU 130) und war Station der Archäologietour Nordeifel 2016.

Internet
de.wikipedia.org St. Cyriakus (Weyer) (abgerufen 21.09.2016)
st-cyriakus-weyer.kibac.de: Kirchengemeinde St. Cyriakus (abgerufen 21.09.2016)
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Literatur

Wackenroder, Ernst / Clemen, Paul (Hrsg.) (1932)
Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 11.2.) S. 447 ff., Düsseldorf.

Katholische Pfarrkirche Sankt Cyriakus in Weyer

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Kirchenweg
Ort
Mechernich - Weyer
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal und ortsfestes Bodendenkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1187

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Empfohlene Zitierweise
„Katholische Pfarrkirche Sankt Cyriakus in Weyer”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252586 (Abgerufen: 25. April 2024)
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