Die Soers, eine parkartig durchgestaltete weite Aue mit Hofanlagen des 15.-18. Jahrhunderts, im 19. Jahrhundert zu Herrensitzen um- und ausgebaut, u. a.: Gut Müsch, als Sommersitz von Johann Wilhelm Körfgen (1769-1829) zwischen 1803 und 1814 zu einer „ferme ornée“ (Einheit aus landwirtschaftlich und dekorativ genutzten Bereichen) ausgebaut, die große Parkanlage 1866 durch J. C. Weyhe zum heutigen Müschpark umgestaltet; ehemaliges Kloster St. Raphael, 1903 auf dem Areal der Tuchfabrik van Geupen Bau eines Fürsorgeheims, 1906 Erweiterung um Klostergebäude und Kapelle; nordwestlich ehemalige Wasserburg Haus Rahe, um 1784 unter G. Heusch zu repräsentativem Landsitz mit großem Landschaftspark umgebaut; Vierseithof Gut Beulardstein mit Wehrturm des 17./18. Jahrhunderts; zahlreiche Wassermühlen mit zugehörigen Mühlteichen, teilweise im 19. Jahrhundert zu Tuchfabriken umgenutzt.
Der Lousberg, eine Anfang des 19. Jahrhunderts nach Plänen M. F. Weyhes zu einem Wald- und Bergpark umgestaltete Kalkerhebung im Norden Aachens, mit Obelisk für den französischen Vermesser Tranchot, Ruine des Belvedere, eines Gesellschaftshauses des 19. Jahrhunderts, Pavillon von 1906 und Wasserturm (1956). – Südöstlich anschließend der Salvatorberg, eine den Lousbergpark erweiternde Parkanlage vom Ende des 19. Jahrhunderts (Architekt H. Grube) mit neoromanischer Kirche St. Salvator (1883-1886, Architekt J. Laurent; Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg) und Kloster (Mitte 20. Jahrhundert), Kreuzweg von 1886 des Aachener Bildhauers Wilhelm Pohl.
Bedeutende Relikte jungsteinzeitlichen Bergbaus auf dem Lousberg (4. Jahrtausend v. Chr.), Stollen-Abbaustellen von Feuersteinen, Herstellungs- und Vertriebsort von Steinbeilen (Bodendenkmal).
Bahndamm der Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn von 1850, in Betrieb bis 1910.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern der Elemente und Strukturen, von Ansichten und Sichträumen von historischen Stadt- und Ortskernen sowie des industriekulturellen Erbes
- Bewahren und Sichern der Elemente, Strukturen und Sichträume von Adelssitzen und Hofanlagen
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges
- Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext
Aus: Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln. Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, Köln 2016.
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Köln (abgerufen am 01.10.2016)