Südlich des Weilers Thranenweier stehen zwischen den Häusern und dem Thranenbach einige große Fichten, die entlang einer Linie zu stehen scheinen. Bei genauerem Betrachten wird deutlich, dass die Fichten entlang eines teilweise asphaltierten Weges auf einer großen Wiese gewachsen sind. Dieser Weg endet heute kurz vor einem Wald.
Thranenweier entstand als Hüttendorf auf einer Waldwiese, diese Wiese wurde im Laufe der Zeit durch Rodungen vergrößert, nur einzelne Bäume zeugen von den früheren Waldstücken (Lackas 1934, S. 21). Auch heute befindet sich Thranenweier noch auf dieser Wiese, die Wegführung im Bereich des Ortes hat sich allerdings mit der Zeit verändert. So ist auf einer Karte von 1811/1812 sichtbar, dass sich der Hauptweg durch Thranenweier weiter oberhalb des Thranenbaches als heute befindet. Dieser Hauptweg verläuft geradewegs duch Thranenweier und führt von hier aus nach Börfink. Der Weg war genau dort, wo heute die Fichten stehen, kreuzte in der Mitte des Ortes einen anderen Weg, der ebenfalls nach kurzer Zeit nicht weiterführt. Auch dieser zweite Weg ist auf der Karte von 1811/12 sichtbar, hier befand sich das eigentliche Hüttendorf.
Heute findet sich der Weiler ebenfalls noch an dieser Stelle, der zweite Weg ist nun allerdings an das Wegenetz in Thranenweier angeschlossen. Die Fichten könnten demnach den damaligen Weg, der heute durch eine Straße weiter unterhalb ersetzt worden ist, gesäumt und gerade im Winter als Teil eines Waldstückes als Orientierungspunkte gedient haben. Erst auf einer preußischen Uraufnahme von 1843-1878 ist ein neuer Weg entlang des Thranenbaches eingezeichnet, der heute den ehemaligen Weg abgelöst hat und entlang dem die heutige Kreisstraße K 49 verläuft (vgl. historische Karten in der Kartenansicht).
(Fee Weiss, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Literatur
Lackas, N. (1934)
Hüttendörfer im Hochwald. In: Schmitt, R. (2004): Bewohner des Weilers Tranenweier bei Börfink im 18. und 19. Jahrhundert sowie dessen Geschichte, S. 21. Neuhütten.
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