Der Eisenweg führt auf etwa 10 Kilometer Strecke an verschiedenen Ausgrabungen und Schautafeln aus der Römerzeit vorbei und führt die Besucher so in das Leben der Römer und die römische Technik der Eisenverhüttung ein.
Rundwanderweg mit sieben Stationen
Sieben Stationen führen vom Wanderparkplatz „Alte Mauer“ an der Landstraße L 84 bis nach Ramersbach und schließlich auf dem Rückweg durchs Tiefenbachtal wieder an den Wanderparkplatz:
Die erste Station des Weges weist auf das altes römische Gräberfeld „An den Maaren“ hin. Hier begruben die Arbeiter und Bewohner der nahen Eisenschmelze vermutlich ihre Toten. Hier finden sich Mauerreste und Ziegelscherben.
Als zweite Station passiert man nach einigen hundert Metern die römische Eisenverhüttungsanlage „An den Maaren“. Hier informieren zwei Hinweistafeln über die Umgebung.
Der Blick fällt hier auf die Überreste einer fast 2000 Jahre alten römischen Eisenverhüttungsanlage. Bei der Fundstelle handelt es sich um eine der am besten erhaltenen römischen Eisenschmelzen nördlich der Alpen. Ausgegraben sind hier mehrere Rennfeueröfen, in denen das Eisenerz verhüttet wurde. Ebenso lassen sich zwei römerzeitliche Werkstattgebäude finden. Das gewonnene Eisenerz goss man in Barren und verkaufte es an Schmieden weiter. Seit wenigen Jahren ist auch ein Teil einer ehemaligen römischen Villa ausgegraben worden, die auf einen wohlhabenden Besitzer schließen lässt. Zum weiteren Fundumfang gehören auch 16 Verhüttungsöfen, eine Zisterne, ein Teil einer Wasserleitung und eine Umfassungsmauer.
Die Hinweistafeln weisen auch auf mehrere Tümpel, die zahlreichen Fröschen und Molchen sowie seltenen Insekten und Pflanzen eine Heimat bieten, hin.
An der dritten Station befinden sich mehrere Pingen. Dabei handelt es sich um trichterförmige Gruben, die einst dem obertägigen Erzabbau dienten.
Die vierte Station führt zum Breiten Kopf. Auch hier sind Pingen und alte Grabungsstellen sichtbar. Ebenso kann man noch Überreste des genutzten Brauneisengesteins (Limonit) sehen. Dieses ist als Ader oder in Schichten dicht unter der Deckschicht des Waldbodens zu finden und erkennt es als rötlich–schwarzes Gestein. Mit Hilfe von Pferden und Karren wurde dieses zu den Eisenschmelzbetrieben transportiert.
Als fünfte Station ist die Schutzhütte „Alte Mauer“ verwendet worden. Auf dem Weg dorthin passiert man mehrere Findlinge und Spuren römerzeitlichem Tagebaus. Die Alte Mauer war eine ehemalige keltische Fliehburg, die aus der Zeit zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. stammt. Sie diente den Bewohner der Umgebung als Schutz- und Zufluchtsort bei feindlichen Angriffen. Der Zustand der Anlage ist allerdings sehr schlecht, da sie im Laufe der Jahre der Steingewinnung für den Straßenbau diente.
Die sechste Station führt nach Ramersbach. Hier informiert eine Tafel über die Geschichte und den Arbeitsalltag der Köhler. Auch kann man hier in einer Gaststätte einkehren.
Die Überreste eines Gutshofs aus der Römerzeit im Tiefenbachtal bilden die siebte Station des Eisenwegs. Hier finden sich Mauerreste und Bruchstücke von Ziegelsteinen. Das Gebäude war vermutlich 100 x 75 Meter groß. Es handelte sich hierbei wahrscheinlich um eine villa rustica mit etwa 15 Räumen.
Der Abschluss des Rundwanderwegs führt wieder zurück zum Parkplatz an der L 84.
(Simone Jakobi, Universität Koblenz-Landau, 2015 und 2018)
Internet
outdooractive.com: Eisenweg (abgerufen 04.04.2020)
gps-tour.info: Historische Strassen an der Ahr - der Eisenweg (abgerufen 04.12.2015)
kreis-ahrweiler.de: Heimatjahrbuch des Kreis Ahrweiler 1970: Frühe Besiedlungsspuren in und um Bad Neuenahr (abgerufen 04.12.2015)
kreis-ahrweiler.de: Historische Straße im Herzen des AW-Kreises (abgerufen 13.08.2018)