Die Kirche am Markt ist die erste als evangelische Kirche erbaute Kirche am rechten Niederrhein. Im Jahre 1623/1624 wurde sie als reformierte Kirche unter dem Schutz holländischer Truppen nach einem Vorbild in Deventer (Niederlande) erbaut, und zwar „in den Höfen“, weil eine evangelische Kirche in Rees nicht an der Straße stehen durfte. Die kleine Kirche war allseits von Wohnhäusern umgeben, man konnte also nur durch eines der Häuser zur Kirche gelangen. Erst nach dem späteren Erwerb und Abriss eines Hauses am Markt wurde ein unmittelbarer Zugang zur Kirche möglich. 1672 besetzten dann die katholischen Franzosen unter Ludwig XIV Rees. In der Folge hatte die reformierte Gemeinde Mühe und Not, ihren Bestand und die Erhaltung der Kirche zu sichern. 1817 vereinigten sich die lutherische und die reformierte Kirchengemeinden zur unierten Kirchengemeinde Rees und nutzten die Kirche am Markt gemeinsam.
Der Gottesdienstraum hatte ursprünglich eine Größe von 25m x 14m. Die Holzdecke wurde durch eine Säulenreihe in der Mitte des Kirchraumes getragen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark zerstört. Der Wiederaufbau begann im Jahre 1949. Am 4. Oktober 1954 erhielt die Gemeinde wieder eine neue Gottesdienststätte. Durch die wiedererrichtete, aber nun zugemauerte, Säulenreihe wurde das Gebäude in zwei Teile geteilt: die linke Seite mit dem Kirchenschiff und die rechte Seite für die Nutzung durch Gemeindegruppen. In der ersten Etage befindet sich zudem ein großer Gemeindesaal, der durch einen Aufzuganbau auch für Gehbehinderte leicht zugänglich ist.
Auf dem Dachboden der Kirche wurden im Rahmen eines LVR-Projektes 2015 zwei Fledermauskästen aufgehängt und drei verschlossene Öffnungen in den Dachgauben für den Einflug für Fledermäuse geöffnet.
(Tuve von Bremen, Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V., 2015)
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