Ründeroth lag an der Zeithstraße, einer alten Handelsstraße, die von Bonn über Siegburg, Drabenderhöhe, Ründeroth, Marienheide und Halver bis nach Dortmund führte.
Hier im Baumhof machten die Pferdefuhrwerke gerne Rast. 1851 kaufte Christian Heinrich Jaeger den Baumhof mit Hofraum und Stallungen für 5.200 Taler. Sein Sohn Carl ließ den alten Baumhof 1908 abreißen. An dessen Stelle entstand für 51.000 Goldmark das heutige Gebäude, in dem sich eine Gastwirtschaft und ein Hotel befanden. Die anfangs offene Veranda wandelte sich später zum Wintergarten. Im großen Festsaal des Baumhofs spielte sich so manch legendäre Feier der Ründerother ab.
Nachdem das Ehepaar Jaeger den Baumhof Anfang der 1990er Jahre aufgab, versuchten sich verschiedene Gastronomen an dem Lokal. Der erwartete Erfolg blieb jedoch aus. 1995 endete mit der Schließung durch Alfred und Erika Jaeger die ruhmreiche Geschichte des Baumhofs.
Eine Rarität war ein großer gußeiserner Ofen der Firma Küppersbusch, auf dem Frau Jaeger bis 1995 kochte. Von diesem Ofen gibt es nur noch zwei Exemplare in Deutschland, der andere Ofen steht im Schloss Neuschwanstein in Füssen im Allgäu. Interessierte können den Ofen hier im Hause nach Terminabsprache gerne besichtigen. In den Folgejahren wechselten noch mehrfach die Pächter bis zur endgültigen Schließung des Restaurants im Jahre 2012. Heute werden die oberen Etagen des Gebäudes als Wohnungen genutzt. Im Erdgeschoss befindet sich seit Frühjahr 2015 das Domizil der Alternativen Tagespflege.
(Heimat- und Verschönerungsverein von 1866 e. V. Ründeroth in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Oberberg, 2015. Erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)