Wasserläufe, Kanäle und Gräben fallen auch heute noch als charakteristische Standorte von Kopfweiden auf. Dies ist dadurch begründet, dass Kopfbäume häufig zur Uferbefestigung gepflanzt wurden. Vor allem Weiden bilden schnell ein dichtes Wurzelwerk aus, was man sich entlang der Flüsse zunutze machte. Außerdem dienten die Kopfbäume zur Grenzmarkierung, meist ebenfalls entlang von künstlichen oder natürlichen Gewässerläufen.
Diese Kopfweiden am Emmericher Eyland Graben haben alle einen Stammdurchmesser von ca. 60 bis 80, teilweise sogar mehr als 80 cm. Die gesamte Reihe ist allerdings über längere Zeit nicht gepflegt worden. Die Äste sind zum Teil mehr als 18 cm dick und müssten somit dringend geschnitten werden, um zu verhindern, dass die Bäume auseinanderbrechen und ihre ökologischen und landschaftsbildprägenden Funktionen verlieren.
In einigen dieser Kopfweiden sind Spalten im Stamm und sogar Höhlen vorhanden. Sie sind als Lebensraumstruktur für zahlreiche Tierarten und als charakteristisches Merkmal der Kopfweide besonders wertvoll.
(Johanna Amende, Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. und Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2015)