Die Bezeichnung „Freiheit“ für Straßen und Plätze findet man häufig in alten historischen Städten und Ortschaften. Zum Beispiel „Deutzer Freiheit“ in Köln, wo in alter Zeit die „Brüderstraße“ aus dem Bergischen auf den Rheinübergang hinüber nach Köln zulief. Als weitere Beispiele ist die „Große Freiheit“ in Hamburg oder die „Alte Freiheit“ in Wuppertal zu nennen. Mit „Freiheit“ wurden früher Örtlichkeiten bezeichnet, die als Ortsdurchgang oder Ein- und Ausgang eines alten Handelsweges von besonderer Bedeutung waren. Die Landesherren solcher Örtlichkeiten haben oft besondere Privilegien (Vorrechte) eingeräumt. An solchen Straßen im jeweiligen Ort mussten keine der sonst üblichen „Abgaben“ entrichtet werden, man konnte sich „frei“ von Besteuerung niederlassen, was für Handwerker oder Kaufleute ein attraktiver Vorteil war.
Für die „Ohler Freiheit“ hier an der Mühlenbrücke/Ohlerstraße hat sich so eine Entwicklung nie ergeben. Der Name sollte aber vermutlich daran erinnern, dass hier ein wichtiger Weg war, nämlich eine jüngere Route der mittelalterlichen „Zeithstraße“, die von Drabenderhöhe kommend über Kaltenbach nach Ründeroth führte.
Entsprechend der Vereinschronik des Heimat- und Verschönerungsvereins von 1866 e.V. Ründeroth (HVV) hatte man bereits 1867 hier an dieser Stelle eine kleine Parkanlage mit Eichen und Buchen angelegt, die „Ohler Freiheit“. Diese in 143 Jahren gewachsenen prächtigen Bäume waren leider teilweise faul und wurden daher 2010 gefällt. Im Jahr 2012 hat der HVV in ehrenamtlicher Arbeit neue Bäume gepflanzt sowie Bänke und einen Tisch aufgestellt.
(Heimat- und Verschönerungsverein von 1866 e. V. Ründeroth in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Oberberg, 2015. Erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)
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Empfohlene Zitierweise
Heimat- und Verschönerungsverein von 1866 e. V. Ründeroth (2015), Biologischen Station Oberberg (2015): „Ohler Freiheit in Ründeroth”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-245781 (Abgerufen: 18. April 2024)
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